Der Titel der Weihnachtsvorlesung in diesem Jahr ist: "Wie macht man eigentlich Licht?". Irgendwie passt das ja in diese dunkle Jahreszeit. Bereits eine Stunde bevor es losgeht, stehen die Menschen vor dem Hörsaal E 114. Zu peppiger Techno-Musik werden sie dann endlich reingelassen.
Dunkel gewandet wie zwei Magier treten die beiden Moderatoren Sascha Skorupka und Michelle Heurs auf die Bühne. Hinter ihnen sind drei breite Lichtstreifen an die Wand geworfen, blau, grün und rot. Davor steht alles voll von Geräten, Kolben, Laser, Röhren.
Weil's kurz vor Weihnachten ist, machen die beiden erst mal ein paar Kerzen an, aber nicht mit dem Feuerzeug, das wäre ja zu trivial für einen Physiker, sondern - zack - indem Strom durch Drähte gejagt wird, der um die Dochte gewickelt ist. Von der Kerze bis zum Laser, zu jeder Lichtquelle hat sich Skorupka und sein Team spannende und skurrile Experimente einfallen lassen. Und er erzählt dazu launige Anekdoten, wie zum Beispiel von Heinrich Göbel, dem Erfinder der Glühlampe:
Heinrich Göbel hat damals voller Stolz die Glühlampe draußen an seinem Haus angebracht, sie zwei Tage und Nächte lang leuchten lassen und wurde dann in den Knast gesteckt wegen groben Unfugs.
Erst vor rund 200 Jahren hat man begonnen, mit Elektrizität Licht zu machen. Die ersten elektrischen Lichtquellen waren Bogenlampen, bei denen zwischen zwei Kohlenstäben ein Strom fließt. Nicht so simpel ist es, Glas zum Leuchten zu bringen, aber auch das gelingt den beiden - nach längerer Erhitzung. Es wird klar: alles kann Leuchten, wenn man nur ordentlich Energie zuführt, auch Gurken, wie die beiden Physiker beweisen. Ihre Experimente werden zunehmend komplizierter. Sie lassen Leuchtstofflampen rotieren, Plasmafäden Spiralen drehen, führen superhelle LEDs vor und erklären, wie ein Laser funktioniert. Nicht ohne zu warnen. Zwar könne man einen einfachen Laser auch zu Hause bauen, aber dafür bräuchte man ziemlich hohe Spannungen: 18.000 Volt.
Skorupka und sein Team haben ziemlich viel Zeit für die Vorbereitungen investiert. Allein der Aufbau dauerte von Montagabend bis Donnerstag früh um 3 - mit einem Dutzend Helfern. Der Spaß, den alle dabei hatten, kommt in der Weihnachtsvorlesung auch rüber. Nächstes Jahr geht es für Sascha Skorupka übrigens in die letzte Runde. Dann gibt's ein Best-of der vergangenen fünf Jahre. Sicher erneut vor vollbesetzten Bänken, denn wo sonst bekommt man so viel Physik für so wenig - nämlich umsonst. Um einiges schlauer und voller Ehrfurcht vor dem Zauber der physikalischen Welt verlassen die Menschen am Ende den Hörsaal E 114, der für anderthalb Stunden zu einer Licht- und Farbenschmiede geworden ist.
[Autor: Axel Hammerl]
Dunkel gewandet wie zwei Magier treten die beiden Moderatoren Sascha Skorupka und Michelle Heurs auf die Bühne. Hinter ihnen sind drei breite Lichtstreifen an die Wand geworfen, blau, grün und rot. Davor steht alles voll von Geräten, Kolben, Laser, Röhren.
Weil's kurz vor Weihnachten ist, machen die beiden erst mal ein paar Kerzen an, aber nicht mit dem Feuerzeug, das wäre ja zu trivial für einen Physiker, sondern - zack - indem Strom durch Drähte gejagt wird, der um die Dochte gewickelt ist. Von der Kerze bis zum Laser, zu jeder Lichtquelle hat sich Skorupka und sein Team spannende und skurrile Experimente einfallen lassen. Und er erzählt dazu launige Anekdoten, wie zum Beispiel von Heinrich Göbel, dem Erfinder der Glühlampe:
Heinrich Göbel hat damals voller Stolz die Glühlampe draußen an seinem Haus angebracht, sie zwei Tage und Nächte lang leuchten lassen und wurde dann in den Knast gesteckt wegen groben Unfugs.
Erst vor rund 200 Jahren hat man begonnen, mit Elektrizität Licht zu machen. Die ersten elektrischen Lichtquellen waren Bogenlampen, bei denen zwischen zwei Kohlenstäben ein Strom fließt. Nicht so simpel ist es, Glas zum Leuchten zu bringen, aber auch das gelingt den beiden - nach längerer Erhitzung. Es wird klar: alles kann Leuchten, wenn man nur ordentlich Energie zuführt, auch Gurken, wie die beiden Physiker beweisen. Ihre Experimente werden zunehmend komplizierter. Sie lassen Leuchtstofflampen rotieren, Plasmafäden Spiralen drehen, führen superhelle LEDs vor und erklären, wie ein Laser funktioniert. Nicht ohne zu warnen. Zwar könne man einen einfachen Laser auch zu Hause bauen, aber dafür bräuchte man ziemlich hohe Spannungen: 18.000 Volt.
Skorupka und sein Team haben ziemlich viel Zeit für die Vorbereitungen investiert. Allein der Aufbau dauerte von Montagabend bis Donnerstag früh um 3 - mit einem Dutzend Helfern. Der Spaß, den alle dabei hatten, kommt in der Weihnachtsvorlesung auch rüber. Nächstes Jahr geht es für Sascha Skorupka übrigens in die letzte Runde. Dann gibt's ein Best-of der vergangenen fünf Jahre. Sicher erneut vor vollbesetzten Bänken, denn wo sonst bekommt man so viel Physik für so wenig - nämlich umsonst. Um einiges schlauer und voller Ehrfurcht vor dem Zauber der physikalischen Welt verlassen die Menschen am Ende den Hörsaal E 114, der für anderthalb Stunden zu einer Licht- und Farbenschmiede geworden ist.
[Autor: Axel Hammerl]