Schon in den Krimiserien der 60er-Jahre war er ein zentrales Beweismittel – der Fingerabdruck. Die Art und Weise, wie ihn die Kriminaltechniker an einem Tatort sichern, hat sich seitdem im Prinzip nur wenig geändert, sagt Robert Barker, Forscher am Institute Laue-Langevin in Grenoble.
"Wenn ein Finger Kontakt zu einer Oberfläche hat, hinterlässt er etwas Schweiß und Hautfett. Um diesen Abdruck sichtbar zu machen, tragen die Kriminaltechniker ein Pulver auf, das an dem Fett haften bleibt."
Der Nachteil: Bei der heutigen Technik muss ein Fingerabdruck nahezu komplett erhalten sein, um als Indiz oder Beweis gelten zu dürfen. Das ist in der Praxis nur selten der Fall. In Zahlen: Nur etwa zehn Prozent der Abdrücke, die von Kriminaltechnikern gesichert werden, sind von ausreichender Qualität, um vor Gericht anerkannt zu werden.
"Frische Fingerabdrücke, die gerade an einem Tatort hinterlassen wurden, lassen sich recht gut finden. Schwieriger ist es, alte Abdrücke aufzuspüren, etwa auf einer Patronenhülse, die längere Zeit im Wasser gelegen hat. Wir haben nun eine Methode entwickelt, die auch in solchen Fällen etwas Brauchbares liefert."
Die Idee für das neue Fingerabdruck-Verfahren hatten Kollegen von Robert Barker, ein Forscherteam von der Universität Leicester in England. Das Prinzip:
"Wenn Sie sich Ihre Fingerkuppen anschauen, sehen Sie dort ein Muster aus winzigen Erhebungen und Vertiefungen. Eigentlich sind es die Erhebungen, die auf einer Oberfläche einen Abdruck hinterlassen. Wir aber analysieren die Vertiefungen."
Das Verfahren taugt für Fingerabdrücke auf Metalloberflächen, also auf Messern, Schusswaffen und Patronenhülsen. Die Experten setzen das Beweisstück unter Strom und beschichten es mit einer speziellen Substanz, einem Polymer. Dieses Polymer ist elektrisch aktiv und wandert zum blanken Metall, wo der Strom fließt – also in die Vertiefungen des Fingerabdrucks – und reichert sich dort an. Diesen Trick kombinieren die Experten mit einer Methode, die bereits heute von Kriminaltechnikern angewendet wird. Sie nutzen einen Farbstoff, der unter dem Licht einer Fluoreszenzlampe verräterisch aufleuchtet. Dazu mussten es die Forscher schaffen, ihr Polymer mit ausreichend viel Farbstoff zu spicken.
"Sie können sich dieses Polymer wie einen Schwamm vorstellen. Und mit einer Spezialtechnik, mit Neutronen aus dem weltweit besten Forschungsreaktor in Grenoble, konnten wir beobachten, dass tatsächlich genug Farbstoff in die Poren des Schwamms eindrang."
Die Forscher konnten beweisen, dass ihr neues Verfahren tatsächlich empfindlicher ist als die konventionelle Methode. Nun genügen kleinste Teile eines Abdrucks, um zu beweiskräftigen Aussagen zu kommen.
"Mit unserer Methode dürften wir die Empfindlichkeit der Fingerabdruck-Technik wenigstens verdoppeln. Damit sollten sich dann in Zukunft nicht mehr zehn, sondern mindestens 20 Prozent aller Fingerabdrücke vor Gericht auswerten lassen."
Zwar funktioniert das Ganze bislang nur im Labor. Doch laut Barker spricht nichts dagegen, die Methode bald in der Praxis einzusetzen. Denn die nötigen Mittel, etwa die Fluoreszenzlampen, sind in den Kriminallabors eh vorhanden. Demnächst will die Polizei in Leicester das Verfahren testen. Und haben die Tests Erfolg, dürften sich künftig wohl noch mehr Ganoven per Fingerabdruck dingfest machen lassen als damals, in den 60er-Jahren.
"Wenn ein Finger Kontakt zu einer Oberfläche hat, hinterlässt er etwas Schweiß und Hautfett. Um diesen Abdruck sichtbar zu machen, tragen die Kriminaltechniker ein Pulver auf, das an dem Fett haften bleibt."
Der Nachteil: Bei der heutigen Technik muss ein Fingerabdruck nahezu komplett erhalten sein, um als Indiz oder Beweis gelten zu dürfen. Das ist in der Praxis nur selten der Fall. In Zahlen: Nur etwa zehn Prozent der Abdrücke, die von Kriminaltechnikern gesichert werden, sind von ausreichender Qualität, um vor Gericht anerkannt zu werden.
"Frische Fingerabdrücke, die gerade an einem Tatort hinterlassen wurden, lassen sich recht gut finden. Schwieriger ist es, alte Abdrücke aufzuspüren, etwa auf einer Patronenhülse, die längere Zeit im Wasser gelegen hat. Wir haben nun eine Methode entwickelt, die auch in solchen Fällen etwas Brauchbares liefert."
Die Idee für das neue Fingerabdruck-Verfahren hatten Kollegen von Robert Barker, ein Forscherteam von der Universität Leicester in England. Das Prinzip:
"Wenn Sie sich Ihre Fingerkuppen anschauen, sehen Sie dort ein Muster aus winzigen Erhebungen und Vertiefungen. Eigentlich sind es die Erhebungen, die auf einer Oberfläche einen Abdruck hinterlassen. Wir aber analysieren die Vertiefungen."
Das Verfahren taugt für Fingerabdrücke auf Metalloberflächen, also auf Messern, Schusswaffen und Patronenhülsen. Die Experten setzen das Beweisstück unter Strom und beschichten es mit einer speziellen Substanz, einem Polymer. Dieses Polymer ist elektrisch aktiv und wandert zum blanken Metall, wo der Strom fließt – also in die Vertiefungen des Fingerabdrucks – und reichert sich dort an. Diesen Trick kombinieren die Experten mit einer Methode, die bereits heute von Kriminaltechnikern angewendet wird. Sie nutzen einen Farbstoff, der unter dem Licht einer Fluoreszenzlampe verräterisch aufleuchtet. Dazu mussten es die Forscher schaffen, ihr Polymer mit ausreichend viel Farbstoff zu spicken.
"Sie können sich dieses Polymer wie einen Schwamm vorstellen. Und mit einer Spezialtechnik, mit Neutronen aus dem weltweit besten Forschungsreaktor in Grenoble, konnten wir beobachten, dass tatsächlich genug Farbstoff in die Poren des Schwamms eindrang."
Die Forscher konnten beweisen, dass ihr neues Verfahren tatsächlich empfindlicher ist als die konventionelle Methode. Nun genügen kleinste Teile eines Abdrucks, um zu beweiskräftigen Aussagen zu kommen.
"Mit unserer Methode dürften wir die Empfindlichkeit der Fingerabdruck-Technik wenigstens verdoppeln. Damit sollten sich dann in Zukunft nicht mehr zehn, sondern mindestens 20 Prozent aller Fingerabdrücke vor Gericht auswerten lassen."
Zwar funktioniert das Ganze bislang nur im Labor. Doch laut Barker spricht nichts dagegen, die Methode bald in der Praxis einzusetzen. Denn die nötigen Mittel, etwa die Fluoreszenzlampen, sind in den Kriminallabors eh vorhanden. Demnächst will die Polizei in Leicester das Verfahren testen. Und haben die Tests Erfolg, dürften sich künftig wohl noch mehr Ganoven per Fingerabdruck dingfest machen lassen als damals, in den 60er-Jahren.