Gerd Pasch: Herbstzeit ist Grippezeit. In dieser Saison kommt die Schweinegrippe auf uns zu. Wie in jedem Jahr, haben die Pharmaunternehmen eine Schutzimpfung gegen die Erreger hergestellt, die erste Impfung gegen die übliche saisonale Grippe haben wir schon vor drei Wochen erlebt. Und mit dem heutigen Tag startet auch die Impfung gegen die Schweinegrippe. Aber: Ist eine Impfung gegen die normale Grippe nach wie vor sinnvoll? Und wenn ja, für wen? Wer sollte sich zusätzlich gegen die Schweinegrippe impfen lassen? Fragen an den Medizinjournalisten Martin Winkelheide. Reicht es, sich nur gegen eine Grippe impfen zu lassen?
Martin Winkelheide: Also Experten gehen nach wie vor davon aus, wer sich gegen die Schweinegrippe impfen lässt, der ist nicht vor der saisonalen Grippe geschützt und umgekehrt gilt dasselbe. Wer sich gegen die saisonale Grippe impfen lässt, der ist nicht vor der Schweinegrippe geschützt. Es sind also zwei unabhängige Impfungen gegen zwei unabhängige Formen der Influenza. Und wie in jedem Jahr wird die Impfung gegen die saisonale Grippe vor allen Dingen älteren Menschen empfohlen, Menschen mich chronischen Krankheiten und medizinischem Personal. Und ältere Menschen sollten auch noch dran denken, alle fünf Jahre sich gegen die Pneumokokken impfen zu lassen. Das sind Bakterien, die eine Lungenentzündung verursachen können und diese bakterielle Lungenentzündung tritt halt häufig auf im Gefolge der Influenza, also der Virusgrippe.
Pasch: Wer sollte sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen?
Winkelheide: Prinzipiell ist es so, sagt die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut, also die Stiko, prinzipiell profitiert jeder von einer Impfung gegen die Schweinegrippe. Weil aber der Impfstoff nicht sofort da ist für alle, empfiehlt die Stiko so ein abgestuftes Vorgehen. Vorrang haben sollten zum einen Beschäftigte im Gesundheitswesen, Menschen mit chronischen Erkrankungen und schwangere Wöchnerinnen. Und dann wird sozusagen weiter abgestuft, wenn dann genügend da ist, können sich alle anderen Menschen dann auch impfen lassen. Also zum Beispiel Menschen, die mit besonders Gefährdeten zusammen leben. Und dann ist aber die Abstufung ein bisschen anders. Man sagt, die Schweinegrippe wird vor allen Dingen Menschen befallen, die jünger sind, dann Menschen zwischen 25 und 59 und dann erst sozusagen die Senioren. Vor der Impfung aber sollte dann jeder für sich und mit seinem Arzt dann klären: Was ist der Nutzen der Impfung? Was sind die potenziellen Risiken? Also, lohnt sich die Impfung? Denn in Deutschland gibt es ja keine Impfpflicht.
Pasch: In den USA haben die Menschen die Wahl, wie sie geimpft werden wollen – Spritze oder Nasenspray. Wie ist das denn bei uns?
Winkelheide: Spray oder Spritze, das ist vor allen Dingen eine Frage der Impfstoff-Formulierung. Es ist so, dass Nasenspray zunächst mal komfortabler klingt, weil es ohne Pieks auskommt. Aber die Impfung mit dem Nasenspray ist bei uns nicht zugelassen. Der Impfstoff, mit dem in den USA geimpft wird, ist ein sogenannter abgeschwächter Lebendimpfstoff. Das heißt, die Viren sind so verändert worden, dass sie nicht mehr krank machen können. Das ist aber ein Impfstoff, der in Europa nicht zugelassen ist. Bleibt also bei uns vor allen Dingen die Spritze, also eine Spritze in einen Oberarmmuskel zur Impfung.
Pasch: Viele haben sich schon gegen die saisonale Grippe inzwischen impfen lassen. Muss ich mich jetzt noch einmal oder vielleicht sogar zweimal gegen die Schweinegrippe impfen lassen?
Winkelheide: Die Frage ist auch noch nicht endgültig geklärt. Also zunächst einmal war man davon ausgegangen, bei dem Schweinegrippevirus H1N1 handelt es sich um ein neues Virus und alle gingen dann davon aus, weil es ein neues Virus ist, muss so etwas wie eine Grundimmunisierung erreicht werden. Das heißt, es muss zweimal geimpft werden im Abstand von mindestens drei Wochen. Nun gibt es Studien aus den USA und aus China, die den Schluss nahelegen, bereits eine Impfdosis pro Person könnte ausreichend sein. Das hat dann die Ständige Impfkommission und das Paul-Ehrlich-Institut dazu gebracht, eine, sagen wir, etwas vorsichtige Empfehlung auszusprechen. Wir haben für den schon zugelassenen Impfstoff Pandemrix von Glaxo-Smith-Kline empfohlen, dass Kinder von sechs Monaten bis neun Jahren zweimal eine halbe Erwachsenendosis bekommen, dass dann alle Erwachsenen nur einmal geimpft werden und dass Menschen über 60, weil ihr Immunsystem ein bisschen langsamer reagiert, zweimal geimpft werden. Der Hintergrund ist natürlich, dass man sagt: Wenn man nur einmal impft, dann spart man Impfmaterial und kann doppelt so viele Menschen impfen. Das heißt, man kann auf einen Schlag jetzt sehr viele Menschen schützen und im Notfall dann Impfstoff nachkaufen und nachimpfen.
Pasch: Vielen Dank, Martin Winkelheide.
Martin Winkelheide: Also Experten gehen nach wie vor davon aus, wer sich gegen die Schweinegrippe impfen lässt, der ist nicht vor der saisonalen Grippe geschützt und umgekehrt gilt dasselbe. Wer sich gegen die saisonale Grippe impfen lässt, der ist nicht vor der Schweinegrippe geschützt. Es sind also zwei unabhängige Impfungen gegen zwei unabhängige Formen der Influenza. Und wie in jedem Jahr wird die Impfung gegen die saisonale Grippe vor allen Dingen älteren Menschen empfohlen, Menschen mich chronischen Krankheiten und medizinischem Personal. Und ältere Menschen sollten auch noch dran denken, alle fünf Jahre sich gegen die Pneumokokken impfen zu lassen. Das sind Bakterien, die eine Lungenentzündung verursachen können und diese bakterielle Lungenentzündung tritt halt häufig auf im Gefolge der Influenza, also der Virusgrippe.
Pasch: Wer sollte sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen?
Winkelheide: Prinzipiell ist es so, sagt die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut, also die Stiko, prinzipiell profitiert jeder von einer Impfung gegen die Schweinegrippe. Weil aber der Impfstoff nicht sofort da ist für alle, empfiehlt die Stiko so ein abgestuftes Vorgehen. Vorrang haben sollten zum einen Beschäftigte im Gesundheitswesen, Menschen mit chronischen Erkrankungen und schwangere Wöchnerinnen. Und dann wird sozusagen weiter abgestuft, wenn dann genügend da ist, können sich alle anderen Menschen dann auch impfen lassen. Also zum Beispiel Menschen, die mit besonders Gefährdeten zusammen leben. Und dann ist aber die Abstufung ein bisschen anders. Man sagt, die Schweinegrippe wird vor allen Dingen Menschen befallen, die jünger sind, dann Menschen zwischen 25 und 59 und dann erst sozusagen die Senioren. Vor der Impfung aber sollte dann jeder für sich und mit seinem Arzt dann klären: Was ist der Nutzen der Impfung? Was sind die potenziellen Risiken? Also, lohnt sich die Impfung? Denn in Deutschland gibt es ja keine Impfpflicht.
Pasch: In den USA haben die Menschen die Wahl, wie sie geimpft werden wollen – Spritze oder Nasenspray. Wie ist das denn bei uns?
Winkelheide: Spray oder Spritze, das ist vor allen Dingen eine Frage der Impfstoff-Formulierung. Es ist so, dass Nasenspray zunächst mal komfortabler klingt, weil es ohne Pieks auskommt. Aber die Impfung mit dem Nasenspray ist bei uns nicht zugelassen. Der Impfstoff, mit dem in den USA geimpft wird, ist ein sogenannter abgeschwächter Lebendimpfstoff. Das heißt, die Viren sind so verändert worden, dass sie nicht mehr krank machen können. Das ist aber ein Impfstoff, der in Europa nicht zugelassen ist. Bleibt also bei uns vor allen Dingen die Spritze, also eine Spritze in einen Oberarmmuskel zur Impfung.
Pasch: Viele haben sich schon gegen die saisonale Grippe inzwischen impfen lassen. Muss ich mich jetzt noch einmal oder vielleicht sogar zweimal gegen die Schweinegrippe impfen lassen?
Winkelheide: Die Frage ist auch noch nicht endgültig geklärt. Also zunächst einmal war man davon ausgegangen, bei dem Schweinegrippevirus H1N1 handelt es sich um ein neues Virus und alle gingen dann davon aus, weil es ein neues Virus ist, muss so etwas wie eine Grundimmunisierung erreicht werden. Das heißt, es muss zweimal geimpft werden im Abstand von mindestens drei Wochen. Nun gibt es Studien aus den USA und aus China, die den Schluss nahelegen, bereits eine Impfdosis pro Person könnte ausreichend sein. Das hat dann die Ständige Impfkommission und das Paul-Ehrlich-Institut dazu gebracht, eine, sagen wir, etwas vorsichtige Empfehlung auszusprechen. Wir haben für den schon zugelassenen Impfstoff Pandemrix von Glaxo-Smith-Kline empfohlen, dass Kinder von sechs Monaten bis neun Jahren zweimal eine halbe Erwachsenendosis bekommen, dass dann alle Erwachsenen nur einmal geimpft werden und dass Menschen über 60, weil ihr Immunsystem ein bisschen langsamer reagiert, zweimal geimpft werden. Der Hintergrund ist natürlich, dass man sagt: Wenn man nur einmal impft, dann spart man Impfmaterial und kann doppelt so viele Menschen impfen. Das heißt, man kann auf einen Schlag jetzt sehr viele Menschen schützen und im Notfall dann Impfstoff nachkaufen und nachimpfen.
Pasch: Vielen Dank, Martin Winkelheide.