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Lufthansa will Streik vor Gericht stoppen

Der neue Streik der Lufthansa-Piloten hat bereits zu zahlreichen Flugausfällen geführt. Etwa jede zweite Interkontinentalverbindung musste gestrichen werden. Die Fluggesellschaft versucht, den Ausstand vor Gericht zu stoppen.

    Jede zweite Interkontinentalverbindung musste die Lufthansa am Dienstag streichen, rund 20.000 Personen konnten ihre geplanten Reisen nicht antreten. Am Mittwoch werden noch weit mehr Passagiere betroffen sein, denn dann wird der Streik der Piloten auf die Kurz- und Mittelstreckenverbindungen ausgeweitet. Insgesamt sollen am Mittwoch 1.000 Flüge wegfallen. Rund 140.000 Fluggäste seien betroffen, teilte die Fluggesellschaft in Frankfurt am Main mit.
    Vor dem Arbeitsgericht in Frankfurt am Main begann die Verhandlung über einen Antrag auf Einstweilige Verfügung, mit dem die Lufthansa die Streiks abwenden will. Eine Unternehmenssprecherin bezeichnete den Ausstand als unrechtmäßig. Eine gütliche Einigung lehnten beide Seiten ab. Zuvor hatte die Richterin gesagt, dass Streiks keine Probleme lösten und beide Seiten über einen Kompromiss sprechen sollten. Auch beim Kölner Arbeitsgericht wurde ein Antrag gestellt, um den Streik zu stoppen.
    Zudem klagt die Fluggesellschaft auf Schadenersatz. Durch den - nach Meinung der Lufthansa - unrechtmäßigen Streik sei 2014 ein Schaden von 60 Millionen Euro entstanden.
    Schon die 13. Streikrunde
    Es ist seit April 2014 die 13. Streikrunde. Auslöser war ein Tarifstreit um die Übergangsrenten. Mittlerweile haben sich die Schwerpunkte in der Tarifauseinandersetzung verschoben. Ging es zu Beginn hauptsächlich darum, geplante Einschnitte bei der Frührente für gut 5.000 Piloten in Deutschland zu verhindern, kämpft Cockpit nun auch gegen die Auslagerung von Arbeitsplätzen.
    In der vergangenen Woche waren die Gespräche gescheitert. Laut der Pilotengewerkschaft Cockpit war der Grund dafür, dass die Lufthansa den Ausbau des Billigfliegers Eurowings in Österreich auch während der Verhandlungen nicht auf Eis legen wollte.
    (adi/kis)