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Pilotenstreik
Lufthansa streicht 750 Flüge

Die Lufthansa hat auf den angekündigten Pilotenstreik reagiert und zahlreiche Flugverbindungen gestrichen. Allein an diesem Mittwoch sollen 750 Inlands- und Europaflüge ausfallen. Betroffen sind Kurz- und Mittelstreckenflüge von und nach Frankfurt und München.

17.03.2015
    Eine Maschine der Lufthansa ist am 29.09.2014 am Flughafen von Frankfurt am Main (Hessen) nahe eines Stoppschilds im Landeanflug.
    Der Pilotenstreik sorgt für zahlreiche Ausfälle bei der Lufthansa. (picture alliance / dpa / Arne Dedert)
    Fast alle Absagen fallen auf den Mittwoch; an diesem Dienstag, am Donnerstag und am Samstag kommt es nur zu vereinzelten Flugabsagen. Ursprünglich waren am Mittwoch rund 1.400 Verbindungen geplant, wie ein Lufthansa-Sprecher in Frankfurt am Main sagte.
    Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte angekündigt, in der mittlerweile zwölften Streikwelle die Kurz- und Mittelstrecke von und zu den Drehkreuzen Frankfurt und München zu bestreiken. Die übrigen Verbindungen anderer Konzerngesellschaften wie Swiss, AUA, Germanwings oder Lufthansa Cityline sind davon nicht betroffen. Für Inlandsflüge verweist Lufthansa ihre Kunden auf die Bahn. Die Tickets müssen vorher umgebucht werden.
    Gegenseitige Vorwürfe
    Die Lufthansa sagte die für Dienstag geplanten Gehaltsverhandlungen ab. Die 24-stündige Arbeitsniederlegung am Mittwoch zeige die mangelnde Bereitschaft der Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), eine Lösung in dem Konflikt zu finden, kritisierte Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens. "Deshalb hat Lufthansa die heutigen Gespräche mit der VC abgesagt und ihr Angebot auf eine Erhöhung der Vergütung zurückgezogen", hieß es in einer Mitteilung der Fluggesellschaft. Ein Sprecher der Gewerkschaft warf der Fluggesellschaft im Gegenzug vor, nicht an einem Kompromiss interessiert zu sein. "Sie will gar keine Lösung."
    Die Gewerkschaft begründet den Arbeitskampf mit den stockenden Verhandlungen zur Vorruhestandsregelung, bei denen in der vergangenen Woche keine Fortschritte erzielt worden seien. Bei der Lufthansa sind derzeit sechs Tarifverträge offen, darunter die zur Vergütung, zur Altersvorsorge und zur sogenannten Übergangsversorgung, die die Frühverrentung der Piloten regelt. Diese können bislang ab einem Alter von 55 Jahren den Steuerknüppel abgeben.
    (fwa/stfr)