
Die Forscher entdeckten den Zusammenhang bei einem Aufenthalt in der Marambio-Forschungsstation auf Seymour Island, die in der Nähe einer 60.000 Tiere starken Adelie-Pinguinkolonie liegt, wie die Fachzeitschrift "Spektrum" berichtet. Sobald der Wind von der Kolonie in Richtung der Station blies, stieg die Ammoniakkonzentration in der Luft um mehr als das Tausendfache an und auch die Aerosolkonzentration schoss in die Höhe. Durchschnittlich drei Stunden später entwickelte sich Nebel im Bereich der Messstellen.
Pinguine bevölkern in riesigen Kolonien die Antarktis. Ihr Kot bleibt in der kalten Umgebung lange liegen und dampft große Mengen Ammoniak aus. Das Ammoniak reagiert den Forschen zufolge mit schwefliger Säure, die aus den Ozeanen steigt, und bildet Aerosole. An diesen Aerosolen lagert sich Wasserdampf an - Wolken entstehen. Sie wirken wie eine isolierende Schicht in der Atmosphäre, weil sie die Sonneneinstrahlung mindern und so dämpfend auf die Oberflächentemperaturen wirken. Ob die Temperaturabsenkung beispielsweise ausreicht, um das Meereis vor Ort zu bewahren oder zumindest die Verluste zu verringern, muss noch geprüft werden.
Diese Nachricht wurde am 25.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.