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Pioneer 6

Ein Sturm bläst durch das Sonnensystem - ein Sturm aus winzigen Partikeln, die mit einer Geschwindigkeit von mehreren Millionen Kilometern pro Stunde durchs All rasen. Dieser Sonnenwind ist ein ständiger Wind von der Oberfläche der Sonne.

Von Damond Benningfield |
    Vor mehr als vier Jahrzehnten entdeckte man ihn. Verstanden hat man ihn jedoch erst einige Jahre später, nachdem die NASA einige Raumsonden ins All zu seiner Erforschung geschickt hatte. Heute vor 40 Jahren startete eine dieser Sonden: Pioneer 6.

    Die Pioneer-Sonden haben Temperatur und Geschwindigkeit des Sonnenwinds gemessen und die Partikel gezählt. Im Abstand der Erde von der Sonne sind es grob 5 pro Kubikzentimeter. Der Sonnenwind ist ein starker Sturm, der sich entlang der Linien des Sonnenmagnetfeldes ausbreitet. Durch die Eigenumdrehung der Sonne werden diese Linien verdreht - wie das Wasser aus einem rotierenden Rasensprenger. Dadurch strömt der Sonnenwind am Äquator in einer immer breiter werdenden Spirale nach außen.

    Pioneer 6 und ihre drei Schwestersonden dienten auch als Frühwarnsystem während der Apollo-Missionen. Sie beobachteten die Sonne genau, während die Astronauten zum Mond reisten, denn dort befanden diese sich außerhalb des schützenden Magnetfeldes unserer Erde. Große Eruptionen auf der Sonne hätten für die Astronauten eine tödliche Strahlendosis bedeuten können.

    Im November 2000, also praktisch zum 35. Geburtstag, hat man letztmalig ein Signal von Pioneer 6 empfangen. Vielleicht ist die Sonde noch heute aktiv. Doch beendete man das Pioneer-Programm. Heute muss Pioneer 6 alleine Geburtstag feiern, während sie durch den Sonnenwind treibt.