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Pioneer 11 bei Saturn

Bis ins 18. Jahrhundert hinein galt der Ringplanet Saturn als äußere Grenze des Sonnensystems. Zwar konnte man im Altertum noch keine Entfernungen zwischen den Planeten bestimmen, aber allein die Tatsache, dass Saturn sich von allen Planeten am langsamsten durch die Sternbilder der Ekliptik bewegt, reichte für diese Annahme. Immerhin braucht Saturn fast 30 Jahre, um wieder an den Ausgangsort seiner Wanderung zu gelangen.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Mit Hilfe der Keplerschen Gesetze konnte zu Beginn des 17. Jahrhunderts abgeschätzt werden, dass Saturn rund zehnmal so weit von der Sonne entfernt ist wie die Erde. In vertrauten Einheiten ausgedrückt sind dies etwa 1,4 Milliarden Kilometer. Damit braucht das Licht von der Sonne bis zum Saturn rund 80 Minuten.

    Mehr als sechs Jahre war die amerikanische Raumsonde Pioneer 11 unterwegs, ehe sie heute vor 30 Jahren in einem Abstand von rund 21 000 Kilometern am Saturn vorbeizog. Allerdings hatte sie in dieser Zeit eine wesentlich längere Strecke zurückgelegt, da sie zunächst als zweite Sonde – nach Pioneer 10 – am Jupiter vorbeigeflogen war. Dessen Schwerefeld hatte die Sonde dann wieder zurückgeschleudert, denn Saturn befand sich zu dieser Zeit auf der gegenüber liegenden Seite des Sonnensystems.

    Beim Vorbeiflug knapp außerhalb des Ringsystems konnte Pioneer 11 rund 400 Bilder des Planeten, seiner Ringe und des Saturnmondes Titan aufnehmen und zur Erde übertragen. Dabei wurden erste Detailstrukturen des Ringsystems erfasst sowie weitere Ringe, die von der Erde aus nicht zu beobachten waren.

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