Mit Ciechanover und Hershko erhalten erstmals Israelis einen der naturwissenschaftlichen Nobelpreise. In der Begründung schrieb die Stockholmer Jury: "Dank der Arbeiten der drei Preisträger kann nun verstanden werden, wie Zellen auf molekularer Ebene eine Reihe zentraler Prozesse kontrollieren und bestimmte Proteine abbauen und andere nicht." Der Vorsitzende des Chemie-Nobelkomitees, Hakan Wennerström, bezeichnete die Leistung der Preisträger als "fundamentale Grundlagenforschung mit Langzeitwirkung."
Die preisgekrönten Arbeiten der drei Chemiker liegen schon Jahrzehnte zurück. Der 67-jährige Hershko forscht noch heute gemeinsam mit dem 57 Jahre alten Ciechanover. Auch Irwin Rose, immerhin schon 78 Jahre alt, ist weiterhin in der Forschung tätig, derzeit an der University of California in Irvine. Ihre richtungsweisenden gemeinsamen Arbeiten stammen aus den späten 70er und frühen 80er Jahren, als die beiden Israelis immer wieder längere Zeit zusammen mit Rose am Fox Chase Cancer Center in Philadelphia verbrachten.
Irwin Rose äußert sich heute über seine Leistungen äußerst bescheiden: "Ich habe die wichtigen Entdeckungen nicht gemacht, für die der Nobelpreis vergeben wurde. Die anderen haben den Hauptanteil daran, besonders Hershko. Er arbeitet in Israel. Wir schlossen uns zusammen, weil wir am selben Problem gearbeitet haben. Er wollte einige Versuche in meinem Labor durchführen." Aaron Ciechanover erinnert sich an die damalige Zeit: "Die wahre Bedeutung unserer Arbeit war uns bis ungefähr 15 Jahre nach unserer ersten Entdeckung nicht bewusst, als andere Wissenschaftler sich auch diesem Problem zuwandten. Heute gibt es Hunderte und Hunderte von Laboratorien in der ganzen Welt, die daran arbeiten." Während sich die meisten Forscher damals vor allem für Aufbau und Entstehung von Proteinen interessierten - und damit immerhin fünf Nobelpreise gewinnen konnten -, untersuchten Ciechanover, Hershko und Rose gegen den Trend den Abbau dieser Eiweiße, von denen ein Mensch mehrere hunderttausend verschiedene besitzt.
Proteine dienen als Bausubstanz, Botenstoffe, Enzyme oder zur Abwehr von Bakterien. Wird ein Protein nicht mehr benötigt, bekommt es in der Körperzelle den "Todeskuss", so die Beschreibung der Nobelstiftung. Das ist beinahe wörtlich zu verstehen: Die Zelle hängt die Markierungssubstanz Ubiquitin wie einen Adressaufkleber an das alte Protein. Anschließend landet es im zelleigenen Müllverwerter, dem Proteasom, wo es zerstört wird.
Avram Hershko ist am Mittwoch von der Entscheidung des Nobelkomitees überrascht worden: "Ich war mit vier meiner Enkelinnen unterwegs, wir haben ein Picknick gemacht. Ich habe den Anruf aus Schweden nicht direkt entgegen genommen, aber später hat mich die Nachricht dann erreicht." Aaron Ciechanover sieht den Gewinn des Nobelpreises auch als Mahnung an die Menschen in seiner Region: "Hoffentlich werden unsere Nachbarn in Zukunft mit uns zusammenarbeiten. Wir sollten alle gemeinsam die Region entwickeln, statt uns gegenseitig umzubringen, denn das wäre ein großes Unglück. Eines wünsche ich mir für Israel: Frieden. Der Rest kommt dann schon."
[Quelle: Arndt Reuning, Volker Mrasek]
Die preisgekrönten Arbeiten der drei Chemiker liegen schon Jahrzehnte zurück. Der 67-jährige Hershko forscht noch heute gemeinsam mit dem 57 Jahre alten Ciechanover. Auch Irwin Rose, immerhin schon 78 Jahre alt, ist weiterhin in der Forschung tätig, derzeit an der University of California in Irvine. Ihre richtungsweisenden gemeinsamen Arbeiten stammen aus den späten 70er und frühen 80er Jahren, als die beiden Israelis immer wieder längere Zeit zusammen mit Rose am Fox Chase Cancer Center in Philadelphia verbrachten.
Irwin Rose äußert sich heute über seine Leistungen äußerst bescheiden: "Ich habe die wichtigen Entdeckungen nicht gemacht, für die der Nobelpreis vergeben wurde. Die anderen haben den Hauptanteil daran, besonders Hershko. Er arbeitet in Israel. Wir schlossen uns zusammen, weil wir am selben Problem gearbeitet haben. Er wollte einige Versuche in meinem Labor durchführen." Aaron Ciechanover erinnert sich an die damalige Zeit: "Die wahre Bedeutung unserer Arbeit war uns bis ungefähr 15 Jahre nach unserer ersten Entdeckung nicht bewusst, als andere Wissenschaftler sich auch diesem Problem zuwandten. Heute gibt es Hunderte und Hunderte von Laboratorien in der ganzen Welt, die daran arbeiten." Während sich die meisten Forscher damals vor allem für Aufbau und Entstehung von Proteinen interessierten - und damit immerhin fünf Nobelpreise gewinnen konnten -, untersuchten Ciechanover, Hershko und Rose gegen den Trend den Abbau dieser Eiweiße, von denen ein Mensch mehrere hunderttausend verschiedene besitzt.
Proteine dienen als Bausubstanz, Botenstoffe, Enzyme oder zur Abwehr von Bakterien. Wird ein Protein nicht mehr benötigt, bekommt es in der Körperzelle den "Todeskuss", so die Beschreibung der Nobelstiftung. Das ist beinahe wörtlich zu verstehen: Die Zelle hängt die Markierungssubstanz Ubiquitin wie einen Adressaufkleber an das alte Protein. Anschließend landet es im zelleigenen Müllverwerter, dem Proteasom, wo es zerstört wird.
Avram Hershko ist am Mittwoch von der Entscheidung des Nobelkomitees überrascht worden: "Ich war mit vier meiner Enkelinnen unterwegs, wir haben ein Picknick gemacht. Ich habe den Anruf aus Schweden nicht direkt entgegen genommen, aber später hat mich die Nachricht dann erreicht." Aaron Ciechanover sieht den Gewinn des Nobelpreises auch als Mahnung an die Menschen in seiner Region: "Hoffentlich werden unsere Nachbarn in Zukunft mit uns zusammenarbeiten. Wir sollten alle gemeinsam die Region entwickeln, statt uns gegenseitig umzubringen, denn das wäre ein großes Unglück. Eines wünsche ich mir für Israel: Frieden. Der Rest kommt dann schon."
[Quelle: Arndt Reuning, Volker Mrasek]
