Vergessene Krisenherde
Piratenangriffe auf Fischer: Kriminologen beklagen brutale Realität fernab der Schlagzeilen

Das Ausmaß von Piratenüberfällen auf kleinere Fischerboote wird einer Studie zufolge weltweit unterschätzt.

    Ein somalischer Pirat steht am Strand vor einem Schiffswrack
    Angriffe von Piraten auf einfache Fischer werden massiv untererfasst – obwohl sie verheerende Folgen für die Betroffenen und deren Lebensgrundlagen haben. (Archivbild) (picture alliance / AP / Farah Abdi Warsameh)
    Oft gingen die Täter mit extremer Gewalt vor, schreiben die belgischen Experten für maritime Kriminologie Letizia Paoli und Bryan Peters. Dutzende Menschen seien bereits ums Leben gekommen, zahlreiche Opfer gälten als vermisst. Für ganze Küstengemeinden, vor allem in Westafrika, Südamerika und Südostasien, bedeuteten die Überfälle enorme Schäden. Daten und Statistiken dazu fehlten jedoch weitgehend. Die einfachen Fischer seien die vergessenen Opfer der Piraterie, führten die belgischen Forscher aus. Vorherrschend in der öffentlichen Wahrnehmung und in den Sicherheitsdiskussionen seien die dramatischen Geschichten über Entführungen großer Handelsschiffe. So würden kommerzielle Interessen über Menschenleben gestellt, kritisieren sie.
    Diese Nachricht wurde am 26.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.