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Rita Rohrbach Didaktik der Geschichte Fachbereich 04 - Geschichts- und Kulturwissenschaften Justus-Liebig-Universität Gießen Otto-Behaghel-Straße 10E 35394 Gießen E-Mail: Rohrbach-Wettenberg@t-online.de
Dass Schülerinnen und Schüler mehr können, als ihnen gemeinhin zugetraut wird, wollen auch die Universitäten in Chemnitz und Bielefeld beweisen. In Chemnitz wurde dafür die Initiative "School Meets Business" ins Leben gerufen, bei der Schüler in einem computergestützten Planspiel ihr Können als Wirtschaftslenker unter Beweis stellen. Angesprochen sind Schüler der Klassen 10 und 11, denen unternehmerisches Denken und Handeln vermittelt werden soll. Und in Bielefeld öffnen sich nächsten Donnerstag zum dritten Mal die Türen der Universität zum "Girls Day", bei dem Schülerinnen in mehr als 30 Workshops erste Studienerfahrungen in naturwissenschaftlichen Fächern sammeln können. Das Angebot richtet sich an Schülerinnen ab der 5. Klasse, das Programm reicht vom Mikrokopieren bis zur Gestaltung von Internet-Auftritten und von der Genomforschung bis zum Schnittfeld zwischen Mathematik und Musik.
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Chemnitz: andre.levin@wirtschaft.tu-chemnitz.de Bielefeld: www.uni-bielefeld.de
Zum Schluss noch eine brandneue Erkenntnis aus der Wissenschaft. Migrantenkinder, hat der Sozialwissenschaftler Frank Kalter herausgefunden, haben es im Fußball schwerer als ihre deutschen Mitspieler. Sie müssen nicht nur durch sportliche Leistung überzeugen, sondern zusätzlich auch noch einen zeitlichen Vorsprung einholen: Migrantenkinder treten nämlich im Schnitt zwei Jahre später in die Fußballclubs ein als ihre deutschen Altersgenossen. Ein Startnachteil, der zunächst nur gering erscheint, aber gerade in der gezielten Talentförderung wichtig wird, wenn sogar der Geburtsmonat darüber entscheiden kann, ob ein Nachwuchstalent gefördert wird und vorwärts kommt - oder eben nicht. Jungen ausländischen Spielern fehlen außerdem oft die sonst im Kinderfußball üblichen sozialen Netzwerke wie elterliche Fahrgemeinschaften zu Auswärtsspielen. Hinzu kommt, dass gerade im Amateurbereich die Trainer - meist sind das fußballbegeisterte deutsche Väter - ihre deutschen und nicht-deutschen Zöglinge nicht immer gleich behandeln. Wer die Integration von Ausländern in der Gesellschaft fördern wolle, schlussfolgert Frank Kalter, dürfe den in Deutschland so wichtigen Bereich der Fußballvereine deshalb nicht unberücksichtigt lassen.
Buchtipp
Frank Kalter: Chancen, Fouls und Abseitsfallen. Migranten im Deutschen Ligenfußball. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2003)