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PISA-Informationen

Mehr Geld für Bildung und Forschung, aber vorerst keine Eliteunis. +++ Bundesverwaltungsgericht in Leipzig weist Kopftuchklage zurück. +++ Rheinland-pfälzische Grundschüler können gut rechnen. +++ Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kritisiert von den Kultusministern vorgelegten Bildungsstandards. +++ Bei der Berufswahl hören Jugendliche hauptsächlich auf ihre Eltern.

Von Agnes Steinbauer |
    Für Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn war diese Woche eine schöne Woche, denn im nächsten Jahr hat sie mehr Geld für Bildung und Forschung zur Verfügung: Insgesamt 8,5 Milliarden Euro. In Bulmahns Haushalt 2005 sind zum ersten Mal auch Mittel für Elite-Unis eingeplant. Das 1,9-Milliarden-Euro-Programm dafür liegt aber erst einmal auf Eis. Wie Vertreter der unionsregierten Länder am Mittwoch in Stuttgart bekannt gaben, wollen sie erst dann in das Programm einsteigen, wenn der Bund zusichert, beim Hochschulbau nichts zu streichen. Ursprünglich sollte das Förderprogramm am 5.Juli von der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung verabschiedet werden. Der Bund will 75 Prozent der 1,9 Milliarden Euro bis 2010 übernehmen.

    Gestern ging der Kopftuchstreit vorläufig zu Ende. Neun Monate nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe hat nun auch das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Klage der muslimischen Lehrerin Fereshta Ludin, an staatlichen Schulen Kopftuch tragen dürfen, zurückgewiesen.

    Rheinland-pfälzische Grundschüler können gut rechnen. Das ist das Fazit aus den ersten landesweiten Vergleichsarbeiten in Mathematik , die Ende letzten Jahres von allen 43.000 Viertklässlerinnen und Viertklässlern geschrieben wurden. Am besten haben die Schüler in Arithmetik abgeschnitten, am schlechtesten bei mit Lesekompetenz verbundenen Textaufgaben.

    Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat am Montag die von den Kultusministern vorgelegten Bildungsstandards kritisiert. Sie dienten lediglich dazu "die Auslese der Kinder zu perfektionieren", mahnte die GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange in Frankfurt/Main. Standards in Klasse vier und neun wie sie die Kultusminister unter anderem für die Fächer Deutsch und Mathematik vorgeschlagen hatten, kämen für Fördermaßnahmen zu spät. Ende letzten Jahres hatte die KMK für den mittleren Schulabschluss in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache Bildungsstandards erarbeitet. Alle 16 Länder verpflichteten sich, diese Standards ab dem Schuljahr 2004/2005 einzuführen - weitere sind in Vorbereitung.

    Bei der Berufswahl hören Jugendliche hauptsächlich auf ihre Eltern. Die Schule ist lediglich eine Orientierungshilfe. Das ergab eine Befragung unter 625 Schulabgängern aus allen Schulformen in Hamburg. Die Studie, die in Zusammenarbeit mit der Bildungsbehörde, der Bundesagentur für Arbeit, Verbänden und Unternehmen entstand, stellte fest, dass die Jugendlichen neben den Eltern als Ratgeber auf sehr individuell zugeschnittene Berufsberatung reagieren, sowie auf Praktika und Internetangebote wert legen.

    Zum Schluss eine Meldung aus Neumünster. An der Aktion "Dein sozialer Tag" beteiligten sich rund 1.300 Schulen - soviel wie nie zuvor, sagte eine Sprecherin der Aktion "Schüler helfen leben". Diese Aktion gibt es seit dem Jahr 2000 mittlerweile in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Berlin. Das, was am "Sozialen Tag" verdient wird - letztes Jahr 3,8 Millionen Euro - kommt dieses Jahr Kindern in Rumänien, Bosnien und Kosovo zu Gute... Auch dieses Jahr gab viel zu tun. So ließ zum Beispiel der scheidende Bundespräsident den Rasen um das Schloss Bellevue mähen.