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PISA-Informationen

Die Weihnachtszeit ist zwar vorbei, aber interessant ist sie trotzdem, die Untersuchung am , die sich mit dem Gesang von Kindergartenkindern beschäftigt. Bereits dreijährige Kinder haben nämlich oft große Hemmungen, allein vor anderen ein Lied zu singen. Das zögerliche Verhalten der Kinder hebt sich deutlich von ihrem sonstigen Auftreten ab. Die Psychologen vermuten, dass der Grund dafür Gefühle wie Scham, Schüchternheit, Verlegenheit oder Stolz sind. Die scheinen beim Singen eine größere Rolle zu spielen als bei anderen Tätigkeiten. Zwar haben Singen und Sprechen gemeinsame Wurzeln, doch während fast alle Kinder bis spätestens zum sechsten Lebensjahr sprechen lernen, wird längst nicht jedes ein guter Sänger oder eine gute Sängerin. Dabei gehört das Singen zu den besten Fördermaßnahmen, die es für die Entwicklung der Persönlichkeit gibt. Denn Kinder, die gern singen, trauen sich auch später in anderen Zusammenhängen eher zu, selbstbewusst ihre Stimme zu erheben, sagen die Braunschweiger Forscher. Singen fördert also die Persönlichkeit - und deshalb sollten Eltern mit ihren Kindern zu Hause möglichst oft ein Lied anstimmen.

Von Armin Himmelrath |
    Ein ganz anderes Thema. Eltern, die unter psychischen Störungen wie Depressionen, Schizophrenie und Alkoholabhängigkeit leiden, können sich ihren Kindern oft nicht in ausreichendem Maße emotional widmen. Die kindlichen Bedürfnisse kommen dann zu kurz, und zusammen mit familiären Problemen wie Krankenhausaufenthalten, Ehekrisen, Gewalt oder Arbeitslosigkeit entsteht dann eine Situation, in der zwar dringend Hilfe nötig wäre, für die es aber in Deutschland so gut wie keine Hilfsangebote gibt, kritisieren zwei Bremer Psychologen in einer aktuellen Untersuchung. Kinder psychisch kranker Eltern werden allein gelassen, sagen Heike Barenscheer-Bormann und Remo Staack, und dabei tragen sie ein hohes Risiko, selber psychische Auffälligkeiten und Störungen zu entwickeln. Die Psychologen fordern deshalb den Aufbau spezieller Hilfsangebote: Die könnten von einer altersgerechten Aufklärung und Begleitung der Kinder über die Förderung stabiler Beziehungen in- und außerhalb der Familie bis hin zu Paten- und Pflegschaften reichen.



    Um den Erfolg von E-Learning-Projekten in der Schule, also um den Einsatz von Computern im Unterricht, geht es in einer Untersuchung der Universität Leipzig. Dort hatten Pädagogen Schülern über die Schulter geschaut, die sich in einem Online-Projekt mit Auslandseinsätzen der Bundeswehr beschäftigt hatten. Bei dieser Art von Schülerwerkstatt wechseln sich reale Arbeitsphasen in der Schulklasse und virtuelle Online-Lernphasen vor dem Bildschirm ab. Der Computereinsatz bringt vor allem eine deutlich gesteigerte Motivation bei Schülern und Lehrern und er bietet die Möglichkeit, moderne Recherche- und Arbeits-Techniken zu erlernen. Nicht so gut läuft es dagegen oft bei der Online-Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern und bei der Kommunikation der Schüler untereinander. Fazit der Forscher: Wenn Online-Unterricht wirklich erfolgreich sein soll, dann müssen weniger die Inhalte von virtuellen Lerneinheiten verbessert werden. Viel wichtiger ist es stattdessen, dass technische und psychologische Hemmungen in der Kommunikation der Projektteilnehmer abgebaut werden. Denn sonst gehen die Vorteile der neuen Technik im Klassenzimmer schnell wieder verloren.

    Online oder nicht, Oberstufenschüler der 12. Klasse können sich um den neu ausgeschriebenen "Facharbeitspreis Religion" der Evangelisch-Theologischen Fakultät an der Universität Bonn bewerben. Auch Katholiken sind ausdrücklich zur Teilnahme aufgerufen; gesucht werden Schülerarbeiten, die thematisch frei gestaltet werden können und die sich durch Originalität und Kreativität auszeichnen. Einsendeschluss ist der 1. April, auf die Gewinner warten Geldpreise. Nähere Informationen gibt es bei der Universität Bonn.

    Infos
    Prof. Dr. Michael Meyer-Blanck
    Dekan der Evangelisch-Theologischen Fakultät
    Am Hof 1, 53113 Bonn
    Mail: ev.theol.dekanat@uni-bonn.de

    Und zum Schluss noch eine erfreuliche Meldung: Vor zwei Wochen hatten wir hier bei Forum PISA darüber berichtet, dass in Hessen seit dem Jahreswechsel ein striktes Rauchverbot an Schulen gilt. Mittlerweile haben auch andere Bundesländer angekündigt, mit Verboten nachzuziehen - etwa Niedersachsen, Hamburg, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Experten verweisen dabei auf das Beispiel des US-Bundesstaats Kalifornien, in dem an Schulen ebenfalls ein striktes Rauchverbot gilt. Und dort rauchen auch nur acht Prozent der Jugendlichen. in Deutschland sind es dagegen 40 Prozent. Wenn harte Verbote tatsächlich helfen, dann müsste sich schon in wenigen Jahren der Erfolg einstellen.