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PISA-Nachrichten

Es ist Winter, und so manchem Bildungspolitiker schlottern ganz heftig die Knie. Nicht wegen der Kälte, dazu gibt das Wetter ja auch gar keinen Anlass. Nein, das Schlottern kommt von der Angst vor der neuen PISA-Studie. Die wird im nämlich Mai durchgeführt und soll das Schülerwissen in den Fächern Mathematik, Deutsch und Naturwissenschaften testen. Und damit seine Schülerinnen und Schüler vom PISA-Test nicht auf dem falschen Fuß erwischt werden, will der saarländische Kultusminister Jürgen Schreier dem Schulvolk bei der Prüfungsvorbereitung ein bisschen unter die Arme greifen. Der CDU-Politiker hat deshalb eine 50 Seiten starke Broschüre erstellen lassen, in der Beispielaufgaben für den neuen PISA-Vergleichstest abgedruckt sind. Dieses Heft bekommen jetzt im Saarland alle Schüler der Klassen 8 bis 10, damit sie sich, so Jürgen Schreier, ordentlich vorbereiten können. Staatliche Spickzettel für den PISA-Test sind bisher allerdings noch nicht vorgesehen.

Von Armin Himmelrath |
    Wir bleiben im Südwesten, denn in Mannheim musste sich jetzt der Verwaltungsgerichtshof mit dem baden-württembergischen Plan befassen, ab August bereits in der dritten Klasse mit dem Fremdsprachenunterricht zu beginnen. An den meisten Schulen wird das die englische Sprache sein, am Oberrhein aber sollen die Drittklässler auf Französisch parlieren, wegen der Nähe zu Frankreich. Und genau gegen diese Teilung hatten die Eltern eines fünfjährigen Mädchens aus Baden-Baden geklagt. Sie befürchten schwere Nachteile für ihre Tochter, wenn die beim Übergang auf eine weiterführende Schule mit Kindern zusammenkomme, die dann schon zwei Jahre Englisch-Erfahrung haben. Dieser Argumentation konnten sich die Richter jedoch nicht anschließen. Bei ganzen zwei Französisch-Stunden pro Woche bleibe der Kernbereich des Unterrichts unberührt, die Vergleichbarkeit aller Grundschul-Abschlüsse im Lande sei gewährleistet, sagen die Juristen. Im Übrigen führe der Französischunterricht zu einer allgemeinen Fremdsprachenkompetenz, und das erleichtere schließlich später auch das Lernen anderer Sprachen. Das Mannheimer Urteil dürfte auch in anderen Bundesländern mit Interesse aufgenommen worden sein; schließlich gibt es schon Grundschulen, die als erste Fremdsprache Dänisch, Niederländisch oder Polnisch anbieten. (Aktenzeichen 9 S 1427/02)

    Mit einer flächendeckenden Aktion will die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Anti-Aggressions-Erziehung fördern. Alle deutschen Grundschulen bekommen in diesen Tagen ein Materialpaket, das Ideen und Hinweise für die systematische Erziehung gegen Gewalt enthält. Entwickelt wurde das Material von Erziehungswissenschaftlern der Universität München, die unter dem Titel "Achtsamkeit und Anerkennung" für eine positivere Atmosphäre in der Grundschule plädieren. Dabei geht es vor allem um die Fähigkeit, sich auf andere einzustellen und im gemeinsamen Miteinander die Perspektiven des Anderen zu berücksichtigen. In dem Programm erfahren Lehrerinnen und Lehrer unter anderem, was man gegen Hänseleien und Mobbing machen kann und wie in der Klasse gezielt mehr Freundlichkeiten zur Sprache gebracht werden können. Das Programm "Achtsamkeit und Anerkennung" kann kostenlos bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung angefordert werden, die Internet-Adresse lautet www.bzga.de.

    Sie haben zwar nicht den Kult-Status wie die drei Fragezeichen, aber trotzdem sind sie unter Kindern und Jugendlichen ziemlich bekannt: Tarzan, Klößchen, Karl und Gabi, kurz: TKKG. Zusammen kämpfen die vier Jugendlichen immer wieder gegen Unrecht und Verbrechen und sind seit 20 Jahren stets und zuverlässig zur Stelle, wenn jemand Hilfe braucht. Im neuesten Fall der TKKG geht es um Drogen auf dem Schulhof, deren Verbreitung die gesundheitsbewussten Vier stoppen wollen. Wie sie das genau anstellen, will Autor Stefan Wolff allerdings in die Hände der Leser legen. Er hat deshalb Schulklassen der Jahrgangsstufen 5 bis 8 dazu aufgerufen, sich in Projektarbeit mit dem Thema Drogen an Schulen zu beschäftigen und daraus das Ende der neuesten TKKG-Geschichte als Hörspielmanuskript zu entwickeln. Einsendeschluss ist der 28. Februar, weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es unter www.tkkg-news.de. Die 20 besten Manuskripte werden für die Endrunde als Hörspiele produziert, der Siegerklasse winken 2500 Euro Preisgeld. Vielleicht eine gute Gelegenheit, auch einmal die PISA-Realität in den Schulalltag der Hörspielreihe einfließen zu lassen.

    Link: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

    Link: TKKG