Zu Tumulten kam es am Dienstag vor der Lietzensee-Grundschule in Berlin-Charlottenburg. Dort müssen die Stundenpläne neu geschrieben werden. Denn vor kurzem wurde wieder eine Lehrkraft wegversetzt - bereits die dritte im neuen Schuljahr. Eltern und Schüler demonstrierten nach dem Motto "Heute der, morgen die, richtig lernen kann ich nie" gegen die "Zwangsumsetzungen" des Landesschulamtes. Für den Unterricht bringen sie Organisationschaos mit sich. Stunden fallen aus, Arbeitsgruppen können nicht gebildet werden, Schüler müssen sich an neue Lehrer gewöhnen. In Berlin häufen sich jedoch solche Versetzungen. Seit Mitte der 90er Jahre gab es bereits 10.000 solcher Fälle. Vor allem Lehrer aus Ostberlin waren betroffen. Allein in diesem Schuljahr wechselten knapp 300 von Ost nach West, aber nur 46 von West nach Ost. Der Grund: sinkende Schülerzahlen in den Ostbezirken. Dort wurden zu Beginn des Schuljahres 23 Schulen geschlossen. Außerdem: Nur Lehrer mit Westexamen dürfen bis zur zehnten Klasse unterrichten, Lehrer mit Ostexamen nur bis zur sechsten Klasse. Dadurch, so beschwerten sich die Eltern, wird Schule zum "Verschiebebahnhof". Nach Pisa sei das unverantwortlich. Das Landesschulamt pocht auf das Beamtenrecht und will Lehrer weiter dort hinschicken, wo sie gebraucht werden...
Schulschließungen müssen auch Schüler in den ländlichen Bereichen Brandenburgs hinnehmen, allerdings weniger, als befürchtet. Denn: von 2004 an wird die Mindestschülerzahl pro Klasse gesenkt. In Schulen mit Sekundarstufe I - also mit den Jahrgangsstufen sieben bis zehn – waren bisher zwanzig Schüler nötig, damit die Schule erhalten bleiben konnte. Nun genügen 15 Schüler. Das gab die Landesregierung am Mittwoch in Potsdam bekannt. Wegen starken Schülerrückgangs ist zur Zeit in 32 von 41 sogenannten Grundzentren in Brandenburg der Fortbestand der Schulen gefährdet. Dank der Klassen-Verkleinerung werden nun Schulen an voraussichtlich 21 gefährdeten Standorten geschlossen - dort wo die Schülerzahl eines Jahrgangs unter 30 Kindern liegt...
Aber es gibt auch erfreuliches aus der Schule zu berichten. In Wittenberg warb eine Staffordshire-Hündin mit dem schönen Namen Ina vom Klotzberg in der dritten Klasse einer Grundschule für den angstfreien Umgang mit großen Hunden. Der bundesweite Verein "Hunde helfen Menschen" geht seit 1997 an Schulen, um Kindern den richtigen Umgang mit Hunden beizubringen. Ina vom Klotzberg siegte auf der ganzen Linie. Nach ihrem Auftritt in der Klasse war kein ängstliches Gesicht mehr zu sehen und alle Kinder meldeten sich zur Streichelprobe.