Die Idee einen Vogel des Jahres zu küren, so der Naturschutzbund Deutschland heute Vormittag, sei es traditionell stets gewesen, auf Probleme aufmerksam zu machen, auch Diskussionen über Sinn und Zweck von Naturschutz zu führen. Und in diese Tradition fällt der Preisträger 2010, der Kormoran, ohne jeden Zweifel. Der NABU hat sich einen Vogel ausgesucht, der jahrzehntelang hierzulande fast verschwunden war, doch als er dann zurückkam, gingen viele Probleme los. Stichwort: Der Kormoran ist ein Fischfresser - und vor allem Fischzuchtbetriebe liefen in den vergangenen Jahren Sturm gegen diesen Mitbewohner in der Natur. Ludwig Sothmann ist der Vorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern und diese Organisation verleiht zusammen mit dem Naturschutzbund diesen Titel "Vogel des Jahres":
"Wir haben jetzt, nachdem der Kormoran 2008 aus der europäischen Liste der streng geschützten Arten gestrichen worden ist, sozusagen eine Lawine von Sonderregelungen, die den Abschuss des Kormorans erlauben. Damit ist dieser Vogel erneut in eine Situation geraten, die nicht nur für ihn, sondern für alle gewässergebundenen Arten ein hohes Überlebensrisiko darstellt. Es gibt eine unglaubliche Beunruhigung in den natürlichen Systemen durch diesen Abschuss, in einigen nachgewiesenen Bereichen hat dies auch schon zur Ausdünnung der Artenvielfalt geführt."
Der Kormoran ist 80 bis 100 Zentimeter groß, er kann bis zu drei Kilogramm auf die Waage bringen. Helmut Opitz, der Vizepräsident des Naturschutzbundes Deutschland spricht von einem sehr interessanten "Vogel des Jahres 2010".
"Der Kormoran muss genau betrachtet werden, damit seine Schönheit zur Geltung kommt. Er ist nämlich schöner, als es zunächst scheint. Aus der Ferne sieht er einfarbig und schwarz aus, ein schwarzer Geselle. Bei entsprechendem Licht hat er ein schillernd, metallisch grünes Gefieder mit dann vielen Variationen. Die ganze Gestalt gibt sehr viel her."
Der Kormoran überwintert zum Teil sogar in Deutschland. 24.000 Brutpaare seien inzwischen hierzulande wieder heimisch geworden, davon mehr als die Hälfte nahe der Küste und natürlich auch in der Nähe großer Wasserflächen, wie Seen oder Flüsse. Der NABU spricht von einem Nahrungsopportunisten. Helmut Opitz.
"Nahrungsopportunist heißt, er ist nicht auf eine bestimmte Fischart fixiert. Er jagt dort, wo Fische allgemein sind. In der Masse sind es Fische, die wirtschaftlich nicht so interessant sind, etwa "Weißfische" wie Rotaugen oder Brachsen. Das macht ihn zu einem Opfer von Vorurteilen, da werden viele Fakten negiert. Fischfressen ist in der Natur ein normaler, ein natürlicher Vorgang. Das hat sich in der Evolution so herausgebildet."
In Verbindung mit der heutigen Auszeichnung zum Vogel des Jahres haben der Naturschutzbund Deutschland und der Landesbund für Vogelschutz Bayern auch ein Positionspapier vorgelegt. Eine Regulierung, der Abschuss der Vögel also, wird darin abgelehnt. Insbesondere dürfe es nicht sein, dass der Kormoran sogar in Naturschutzgebieten zum Abschuss freigegeben werde. Und das Positionspapier geht auch auf den Konflikt zwischen Kormoran und der Fischzucht ein. Ludwig Sothmann vom Vogelschutzbund Bayern ist übrigens selbst Berufsfischer und Angler.
"Wir meinen, das Jagen des Kormorans ist nicht sinnvoll. Dort, wo auch Aufzuchtbetriebe für Fische vorhanden sind, sollten wir gemeinsam mit Fischern nach Lösungen suchen. Und die gibt es auch. Wir haben zum Beispiel in der Oberpfalz eine Kette von Weihern einfach mit Drähten überspannt. Es hat keine Schäden bei anderen Vögeln dadurch gegeben. Der Kormoran aber ist in diese Weiher nicht mehr reingegangen."
Die Botschaft der Preisverleiher ist also eindeutig: Fischfressende Vogelarten wie der Kormoran sollen als natürlicher Bestandteil unserer Gewässerökosysteme akzeptiert werden.
"Wir haben jetzt, nachdem der Kormoran 2008 aus der europäischen Liste der streng geschützten Arten gestrichen worden ist, sozusagen eine Lawine von Sonderregelungen, die den Abschuss des Kormorans erlauben. Damit ist dieser Vogel erneut in eine Situation geraten, die nicht nur für ihn, sondern für alle gewässergebundenen Arten ein hohes Überlebensrisiko darstellt. Es gibt eine unglaubliche Beunruhigung in den natürlichen Systemen durch diesen Abschuss, in einigen nachgewiesenen Bereichen hat dies auch schon zur Ausdünnung der Artenvielfalt geführt."
Der Kormoran ist 80 bis 100 Zentimeter groß, er kann bis zu drei Kilogramm auf die Waage bringen. Helmut Opitz, der Vizepräsident des Naturschutzbundes Deutschland spricht von einem sehr interessanten "Vogel des Jahres 2010".
"Der Kormoran muss genau betrachtet werden, damit seine Schönheit zur Geltung kommt. Er ist nämlich schöner, als es zunächst scheint. Aus der Ferne sieht er einfarbig und schwarz aus, ein schwarzer Geselle. Bei entsprechendem Licht hat er ein schillernd, metallisch grünes Gefieder mit dann vielen Variationen. Die ganze Gestalt gibt sehr viel her."
Der Kormoran überwintert zum Teil sogar in Deutschland. 24.000 Brutpaare seien inzwischen hierzulande wieder heimisch geworden, davon mehr als die Hälfte nahe der Küste und natürlich auch in der Nähe großer Wasserflächen, wie Seen oder Flüsse. Der NABU spricht von einem Nahrungsopportunisten. Helmut Opitz.
"Nahrungsopportunist heißt, er ist nicht auf eine bestimmte Fischart fixiert. Er jagt dort, wo Fische allgemein sind. In der Masse sind es Fische, die wirtschaftlich nicht so interessant sind, etwa "Weißfische" wie Rotaugen oder Brachsen. Das macht ihn zu einem Opfer von Vorurteilen, da werden viele Fakten negiert. Fischfressen ist in der Natur ein normaler, ein natürlicher Vorgang. Das hat sich in der Evolution so herausgebildet."
In Verbindung mit der heutigen Auszeichnung zum Vogel des Jahres haben der Naturschutzbund Deutschland und der Landesbund für Vogelschutz Bayern auch ein Positionspapier vorgelegt. Eine Regulierung, der Abschuss der Vögel also, wird darin abgelehnt. Insbesondere dürfe es nicht sein, dass der Kormoran sogar in Naturschutzgebieten zum Abschuss freigegeben werde. Und das Positionspapier geht auch auf den Konflikt zwischen Kormoran und der Fischzucht ein. Ludwig Sothmann vom Vogelschutzbund Bayern ist übrigens selbst Berufsfischer und Angler.
"Wir meinen, das Jagen des Kormorans ist nicht sinnvoll. Dort, wo auch Aufzuchtbetriebe für Fische vorhanden sind, sollten wir gemeinsam mit Fischern nach Lösungen suchen. Und die gibt es auch. Wir haben zum Beispiel in der Oberpfalz eine Kette von Weihern einfach mit Drähten überspannt. Es hat keine Schäden bei anderen Vögeln dadurch gegeben. Der Kormoran aber ist in diese Weiher nicht mehr reingegangen."
Die Botschaft der Preisverleiher ist also eindeutig: Fischfressende Vogelarten wie der Kormoran sollen als natürlicher Bestandteil unserer Gewässerökosysteme akzeptiert werden.