"Willkommen zum 25. Plakatwettbewerbs des deutschen Studentenwerks."
Es ist die Schauspielerin und ehemalige VIVA-Moderatorin Minh-Khai Phan-Thi, die die Preisverleihung zum diesjährigen Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks moderiert. Sie begrüßt die zahlreichen Gäste im Museum für Kommunikation in Berlin und kommt dann recht schnell auf die eigentlichen Protagonisten des Abends: Auf Victoria Kure-Wu zum Beispiel, von der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, die mit ihrem Descartes Plakat: "Ich zahle, also bin ich" einen der mit 500 Euro dotierten dritten Plätze des Wettbewerbs erreicht hat.
"Victoria ganz kurz hast du dir noch Meinungen von Studenten eingeholt, oder hast du das ganz alleine gemach?
Eigentlich habe ich die Meinung seit ich studiere, seit 2007 und ich mit Bachelor und Studiengebühren einfach mal die Arschkarte gezogen hatte."
Studiengebühren sind eines der zentralen Themen, die den Design-Studierenden zur Frage des Wettbewerbs "Alles Liebe?" eingefallen sind. Auf den ausgestellten Plakatmotiven kommen sie in vielfacher Form vor: Mal als eine große Blase, die neben Stress und sozialen Verpflichtungen das Studienleben belasten. Sie werden indirekt thematisiert bei einem tellerwaschenden Studenten, der, parallel zu seinem Nebenjob, versucht in Büchern zu lesen und sie spielen eine Rolle bei dem mit einem zweiten Platz ausgezeichneten Plakat "Verstempelt" von der Nürnberger Studentin Annemarie Weber:
"In der Bibliothek bei uns an der FH hab ich einen Stempel entdeckt, der war in einem Buch und da stand "finanziert aus Studiengebühren" und ich hab mich gewundert, dass man den nicht öfters sieht, weil man zahlt ja die Gebühren und möchte auch wissen was damit geschieht und dann dachte ich, ich mach ein Herz aus den Stempeln, weil eigentlich sollten die Studiengebühren ja was Gutes für die Studenten sein."
"Jetzt kommen wir zum ersten Platz der geht mit 2000 Euro an Felix Bauer von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg an das Plakat 'Ist Bachelor Weather'."
Beim ersten Platz des Wettbewerbs steht der Arbeitsdruck des Bachelorstudiums selbst im Vordergrund. Das Plakat, das mit seinen schwarzen Regentropfen ein wenig an Hundertwasser erinnert, wirkt weniger verliebt als melancholisch. Etliche der Tropfen, die auch Tränen sein könnten, sind in Fünferreihen durchgestrichen. Sind es die Leistungspunkte, die es seit Einführung des Bachelors zu sammeln gilt? Felix Bauer, der Preisträger, möchte das gerne offenhalten.
"Ich hab einfach überlegt, was mich bei meinem Studium beschäftigt hat, und da bin ich schnell auf den Wechsel zum Bachelor gekommen, weil das zeitgleich mit dem Beginn meines Studiums angefangen hat. Deswegen war das von vorneherein Thema bei meinem Studium, dieses ganze Chaos, diese Neustrukturierungen, die ersten vier Semester gab es gar keine Studienordnung bei mir an der Hochschule."
Nur wenige der Studierenden, die am Plakatwettbewerb teilgenommen haben, haben ein offenbar ungetrübtes emotionales Verhältnis zu ihrer Hochschule. Es gibt zwar ein paar Motive die Herz-Tattoos zeigen, auf denen Uni oder Mensa, steht. Eine Studentin hat sich auch per Fotoshop mit offenen Armen an die Außenwand ihrer Universität gebeamt. Aber für der Mehrzahl der Studierenden scheint der Praxisbezug des Studiums Vorrang zur Liebe zu haben, wie es auch der zweitplatzierte Claudio Como mit seinem Plakat "Liebe ist etwas anderes" zum Ausdruck bringt. Es zeigt das Bild einer Beatmungspuppe aus dem Erste Hilfe Kurs mit einem lippenstiftverschmiertem Mund:
"Weil man da auch nicht sagt: Ich liebe diese Puppe, deswegen küsse ich sie, sondern man muss halt die Beatmung daran üben."
Alles Liebe? Im Grund genommen liegt die Aufforderung zur Skepsis schon mit in der Frage des Wettbewerbs begründet. Und so ist es auch kein Wunder, dass etwa Christian Berg, Vizepräsident des Studentenwerks, und neben Design-Experten ebenfalls Mitglied der Jury, vor allem diese gemischten Gefühle spannend fand bei der Bewertung der eingesandten Plakate.
"Ich glaub es zeigt sich ganz gut an den ganzen Einsendungen, an der Vielfalt, was einem im Studium bewegt. Nämlich die emotionale Breite von ganz weit links nach ganz weit rechts. Es gibt viel Freude, viele neue Erfahrungen, viele spannende Entdeckungen, aber natürlich gibt es auch Leid: Erwerbstätigkeit um das Studium zu finanzieren, Prüfungsstress. Also insofern war das querbeet und insofern war das sehr gelungen."
Es ist die Schauspielerin und ehemalige VIVA-Moderatorin Minh-Khai Phan-Thi, die die Preisverleihung zum diesjährigen Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks moderiert. Sie begrüßt die zahlreichen Gäste im Museum für Kommunikation in Berlin und kommt dann recht schnell auf die eigentlichen Protagonisten des Abends: Auf Victoria Kure-Wu zum Beispiel, von der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig, die mit ihrem Descartes Plakat: "Ich zahle, also bin ich" einen der mit 500 Euro dotierten dritten Plätze des Wettbewerbs erreicht hat.
"Victoria ganz kurz hast du dir noch Meinungen von Studenten eingeholt, oder hast du das ganz alleine gemach?
Eigentlich habe ich die Meinung seit ich studiere, seit 2007 und ich mit Bachelor und Studiengebühren einfach mal die Arschkarte gezogen hatte."
Studiengebühren sind eines der zentralen Themen, die den Design-Studierenden zur Frage des Wettbewerbs "Alles Liebe?" eingefallen sind. Auf den ausgestellten Plakatmotiven kommen sie in vielfacher Form vor: Mal als eine große Blase, die neben Stress und sozialen Verpflichtungen das Studienleben belasten. Sie werden indirekt thematisiert bei einem tellerwaschenden Studenten, der, parallel zu seinem Nebenjob, versucht in Büchern zu lesen und sie spielen eine Rolle bei dem mit einem zweiten Platz ausgezeichneten Plakat "Verstempelt" von der Nürnberger Studentin Annemarie Weber:
"In der Bibliothek bei uns an der FH hab ich einen Stempel entdeckt, der war in einem Buch und da stand "finanziert aus Studiengebühren" und ich hab mich gewundert, dass man den nicht öfters sieht, weil man zahlt ja die Gebühren und möchte auch wissen was damit geschieht und dann dachte ich, ich mach ein Herz aus den Stempeln, weil eigentlich sollten die Studiengebühren ja was Gutes für die Studenten sein."
"Jetzt kommen wir zum ersten Platz der geht mit 2000 Euro an Felix Bauer von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg an das Plakat 'Ist Bachelor Weather'."
Beim ersten Platz des Wettbewerbs steht der Arbeitsdruck des Bachelorstudiums selbst im Vordergrund. Das Plakat, das mit seinen schwarzen Regentropfen ein wenig an Hundertwasser erinnert, wirkt weniger verliebt als melancholisch. Etliche der Tropfen, die auch Tränen sein könnten, sind in Fünferreihen durchgestrichen. Sind es die Leistungspunkte, die es seit Einführung des Bachelors zu sammeln gilt? Felix Bauer, der Preisträger, möchte das gerne offenhalten.
"Ich hab einfach überlegt, was mich bei meinem Studium beschäftigt hat, und da bin ich schnell auf den Wechsel zum Bachelor gekommen, weil das zeitgleich mit dem Beginn meines Studiums angefangen hat. Deswegen war das von vorneherein Thema bei meinem Studium, dieses ganze Chaos, diese Neustrukturierungen, die ersten vier Semester gab es gar keine Studienordnung bei mir an der Hochschule."
Nur wenige der Studierenden, die am Plakatwettbewerb teilgenommen haben, haben ein offenbar ungetrübtes emotionales Verhältnis zu ihrer Hochschule. Es gibt zwar ein paar Motive die Herz-Tattoos zeigen, auf denen Uni oder Mensa, steht. Eine Studentin hat sich auch per Fotoshop mit offenen Armen an die Außenwand ihrer Universität gebeamt. Aber für der Mehrzahl der Studierenden scheint der Praxisbezug des Studiums Vorrang zur Liebe zu haben, wie es auch der zweitplatzierte Claudio Como mit seinem Plakat "Liebe ist etwas anderes" zum Ausdruck bringt. Es zeigt das Bild einer Beatmungspuppe aus dem Erste Hilfe Kurs mit einem lippenstiftverschmiertem Mund:
"Weil man da auch nicht sagt: Ich liebe diese Puppe, deswegen küsse ich sie, sondern man muss halt die Beatmung daran üben."
Alles Liebe? Im Grund genommen liegt die Aufforderung zur Skepsis schon mit in der Frage des Wettbewerbs begründet. Und so ist es auch kein Wunder, dass etwa Christian Berg, Vizepräsident des Studentenwerks, und neben Design-Experten ebenfalls Mitglied der Jury, vor allem diese gemischten Gefühle spannend fand bei der Bewertung der eingesandten Plakate.
"Ich glaub es zeigt sich ganz gut an den ganzen Einsendungen, an der Vielfalt, was einem im Studium bewegt. Nämlich die emotionale Breite von ganz weit links nach ganz weit rechts. Es gibt viel Freude, viele neue Erfahrungen, viele spannende Entdeckungen, aber natürlich gibt es auch Leid: Erwerbstätigkeit um das Studium zu finanzieren, Prüfungsstress. Also insofern war das querbeet und insofern war das sehr gelungen."