Mittwoch, 08. Mai 2024

UNO-Bericht
"Planet am Rande des Abgrunds": Weltorganisation für Meteorologie zeichnet düsteres Bild zu Auswirkungen des Klimawandels

Die Weltorganisation für Meteorologie der Vereinten Nationen (WMO) zeichnet ein düsteres Bild von den Auswirkungen des Klimawandels. Wie aus dem jährlichen "Bericht zum Klima" hervorgeht, wurden 2023 zahlreiche Negativrekorde gebrochen.

19.03.2024
    Blick auf ein stahlblaues Meer, auf dem Eisbrocken schwimmen.
    "Die Erde sendet einen Hilferuf", sagte UNO-Generalsekretär Guterres. (imago-images / NurPhoto / Ulrik Pedersen )
    Demnach lag die globale Durchschnittstemperatur in Oberflächennähe 1,45 Grad Celsius über dem vorindustriellen Ausgangswert. Das zurückliegende Jahrzehnt sei damit das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.

    Hitzewellen, Gletscherschmelze, steigende Meeresspiegel

    2023 hätten 90 Prozent aller Meeresregionen eine Hitzewelle erlebt, heißt es im Bericht der WMO. Dadurch seien Öko- und Nahrungsmittelsysteme in den Ozeanen erheblich geschädigt worden.
    Zudem hätten die weltweiten Gletscher mehr Eis verloren als in jedem anderen Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch die maximale Ausdehnung des antarktischen Meereises sei die niedrigste jemals registrierte gewesen. Diese Entwicklung sei besonders besorgniserregend.
    Auch der Meeresspiegel erreichte 2023 ein Rekordhoch. Ursachen seien sowohl die Schmelze von Gletschern und Meereis als auch die thermische Ausdehnung des wärmeren Wassers, heißt es im Bericht der WMO.

    "Entscheidende Herausforderung für die Menschheit"

    Die Welt komme dem Pariser Klimaziel von einer Begrenzung des Anstiegs auf 1,5 Grad Celsius schon gefährlich nahe, warnte UNO-Generalsekretär Guterres. Die zahlreichen Hitzerekorde zeigten einen "Planeten am Rande des Abgrunds. Die Erde sendet einen Hilferuf".
    WMO-Generalsekretärin Saulo nannte die Klimakrise die "entscheidende Herausforderung für die Menschheit". Sie sei auch eng mit der zunehmenden Ernährungsunsicherheit und dem Verlust der biologischen Vielfalt verknüpft.
    Sie können hier einen Bericht zu diesem Thema hören.
    Diese Nachricht wurde am 19.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.