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Planetarische Nebel von Doppelsternen?

Planetarische Nebel gehören zu den faszinierendsten Fotoobjekten aller großen Teleskope. Sie leuchten auf, wenn sonnenähnliche Sterne gegen Ende ihres Lebens ihre äußere Hülle verlieren und so ihr heißes Sterninneres freilegen. Dessen energiereiche Strahlung regt die abströmenden Gaswolken zum Leuchten an.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Wenn von dem freigelegten Sternkern ein heftiger Sternwind mit Geschwindigkeiten von mehreren Hundert Kilometern pro Sekunde abströmt, kann er die wesentlich langsamer davon treibende Hülle des einstigen Sterns einholen und wie ein Schneepflug vor sich auftürmen. Dabei wird das Gas so weit aufgeheizt, dass es neben dem sichtbaren Licht auch Röntgenstrahlung aussendet.

    Bei einer ersten systematischen Suche nach Röntgenstrahlung von Planetarischen Nebeln wurden Astronomen aus den Vereinigten Staaten und Europa bei mehr als siebzig Prozent der untersuchten Objekte fündig.

    Zusätzlich fanden die Forscher in nahezu jedem zweiten der 35 bislang erkundeten Objekte eine punktförmige, zentrale Röntgenquelle, die sich nicht nur durch die normale Röntgenstrahlung des freigelegten, heißen Sterninneren erklären lässt.

    Hier könnte jeweils ein mehr oder minder naher Begleitstern im Spiel sein, der sich dem starken Sternwind des sterbenden Sterns als Hindernis in den Weg stellt und so eine zusätzliche Emission von Röntgenstrahlung provoziert.

    Zu dem könnte seine Umlaufbewegung das gesamte Strömungsbild des Sternwindes beeinflussen und so das Erscheinungsbild des jeweiligen Planetarischen Nebels individuell prägen.

    Mehr über Planetarische Nebel um Doppelsterne

    Allgemeine Informationen zu Planetarischen Nebeln
    20121215b: Das Röntgenteleskop Chandra in der Erdumlaufbahn
    Das Röntgenteleskop Chandra in der Erdumlaufbahn (NASA)