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Planeten bei Weißen Zwergen

Bei der Suche nach erdähnlichen Planeten um andere Sterne haben europäische Astronomen vor kurzem mit dem Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer eine interessante Entdeckung gemacht. Danach sollte mindestens einer von jeweils hundert sonnenähnlichen Sternen von Gesteinsplaneten ähnlich der Erde umrundet werden.

Von Hermann-Michael Hahn | 25.06.2009
    Einen ersten Hinweis lieferten die Spektren so genannter Weißer Zwerge, die als das Endstadium in der Entwicklung sonnenähnlicher Sterne gelten. Da sie ihre äußere Hülle verloren haben, sollten sie nur noch Wasserstoff-, Helium- und bestenfalls Kohlenstoffatome in ihren Spektren erkennen lassen, doch nicht wenige dieser Weißen Zwerge zeigen auch Hinweise auf die Existenz schwererer Elemente wie Kalzium und Magnesium - Elemente, die in typischen Gesteinsproben erdähnlicher Planeten zu finden sind.

    Gleichzeitig sind diese Weißen Zwerge offenbar von Staubscheiben umgeben, die sich in den Infrarot-Spektren verraten. Solche Staubscheiben enthalten typischerweise Gesteinsbrocken und -körner aus kalzium- und magnesiumhaltigen Verbindungen. Die Astronomen vermuten daher, dass die mit diesen Elementen verunreinigten Weißen Zwerge erst durch den Absturz von Gesteinsbrocken und Staub solche eigentlich unerlaubten Bestandteile aufsammeln konnten.

    Die Forscher schließen daraus, dass die Sterne bereits während ihres normalen Sternenlebens von erdähnlichen Gesteinsplaneten umrundet wurden, auf denen sich möglicherweise sogar Leben bilden konnte. Allerdings dürften solche denkbaren Lebensformen während der unvermeidlichen Aufblähphase der Sterne zu einem Roten Riesen vernichtet worden sein.


    Erdähnliche Planeten bei Weißen Zwergen?

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