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Planeten mit unterschiedlicher Geschichte

In diesen Tagen zeigt sich morgens tief im Südosten ein Planetenpaar. Um es zu sehen, dürfen keine Gebäude oder Bäume ihren Blick zum Horizont versperren. Durch ein Fernglas haben Sie bessere Chancen, die beiden Erdgeschwister zu erspähen. Eine knappe Stunde vor Sonnenaufgang steht Merkur ziemlich tief über dem Horizont. Den noch blasseren Mars finden Sie rechts oberhalb. Die beiden sind der zweit- und der drittkleinste Planet des Sonnensystems. Nur Pluto ist noch kleiner.

Damond Benningfield |
    Auf den ersten Blick scheinen sich beide Planeten sehr ähnlich zu sein. Bei genauerem Hinsehen erkennt man jedoch gravierende Unterschiede. Merkur ähnelt sehr unserem Mond. Unzählige Einschlagskrater hinterließen starke Narben auf seiner Oberfläche. Hier gibt es keine Atmosphäre, die zur Erosion der Bodenmerkmale führen konnte. Viele dieser tiefen Wunden sind also Milliarden von Jahren alt.

    Auch die Marsoberfläche zeigt Narben eines kosmischen Hagels. Viele sind jedoch jünger als die auf Merkur. Stürme, vulkanische Aktivität und vielleicht fließendes Wasser haben so manche Spuren alter Krater verwischt. Diese Naturkräfte formten Flussbetten, Sanddünen und einige der höchsten Berge und tiefsten Canyons des Sonnensystems. Achten Sie in den nächsten Tagen auf Merkur und Mars vor Sonnenaufgang. Merkur wird sich gegen Ende nächster Woche schon wieder verabschieden. Mars dagegen macht es uns immer leichter, ihn zu sehen.