Freitag, 17. Mai 2024

Archiv


Planetensprint am Morgen

Wer in diesem Jahr noch nie den innersten Planeten unseres Sonnensystems gesehen hat, erhält in den beiden kommenden Wochen noch einmal eine gute Chance dafür. Merkur zeigt sich kurz vor Sonnenaufgang am Osthimmel.

Von Dirk Lorenzen | 28.11.2012
    Morgen früh krabbelt er gegen viertel vor sieben über den Horizont. Dann stehen seine beiden Geschwister Venus und Saturn bereits recht hoch am Himmel.

    Sie helfen, den seltenen Gast an unserem Himmel aufzuspüren: Merkur steht etwas oberhalb der Stelle, an der die verlängerte Verbindungslinie von Venus und Saturn den Horizont schneidet.

    Merkur ist von den mit bloßem Auge sichtbaren Planeten am schwierigsten zu beobachten. Aber bei gutem Wetter und freiem Blick zum Horizont lässt sich durchaus ein Blick auf den scheuen Gesellen erhaschen. Je später man Ausschau hält, desto höher steht er am Himmel. Allerdings schreitet dann auch die Dämmerung voran – spätestens gegen halb acht dürfte Merkur am hellen Himmel verblassen. Zu sehen ist er also bestenfalls für eine knappe Stunde.

    Die Stellung von Saturn, Venus und Merkur ändert sich von Morgen zu Morgen. Venus hat gerade Saturn passiert und nähert sich zügig Merkur. Morgen früh ist Merkur am Himmel etwa viermal weiter von Venus entfernt als Saturn. Schon am Montag steht Venus genau zwischen Merkur und Saturn.

    Doch Venus wird Merkur nicht erreichen. Denn der innerste Planet macht bald seinem Namen als Götterbote mit geflügelten Sandalen alle Ehre. Merkur wird der Venus in der ersten Dezemberwoche schlicht davon laufen. Der kosmische Planetensprint findet jetzt jeden Morgen gegen sieben Uhr am Osthimmel statt.

    Messenger-Mission: Merkur aus der Nähe

    Der Planet Merkur

    Der Planet Venus

    Der Planet Saturn
    Die Raumsonde Messenger fotografierte zuvor unbekannte Teile der Merkuroberfläche
    Der Planet Merkur, fotografiert von der NASA-Sonde Messenger. (Nasa)