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Plastiktüten in der EU
Ein Vorstoß für die Umwelt

Die Anzahl der Plastiktüten in der Europäischen Union soll deutlich gesenkt werden. In den nächsten fünf Jahren um die Hälfte, bis 2025 um 80 Prozent. Das haben die 28 EU-Botschafter in Brüssel einstimmig beschlossen. Nun geht der Vorschlag noch durch die Institutionen.

    Bis 2019 sollen europäische Verbraucher im Schnitt statt rund 200 Plastiktüten nur noch höchstens 90 verwenden, bis 2025 soll die Zahl dann auf höchstens 40 sinken. Das Ziel ist für jeden Staat bindend. Um es zu erreichen, können die Länder auch den Handel verpflichten, für die Tüten Geld zu verlangen.
    Am Montag befasst sich der Umweltausschuss des Parlaments mit dem Plan. Danach steht noch die formelle Annahme durch die Minister der EU-Staaten und das Plenum des Europaparlaments an. Die Zustimmung gilt als sicher.
    Verbrauch nach unten angleichen
    "Wir haben jetzt die richtigen Instrumente, um den Verbrauch von Plastiktüten deutlich zu reduzieren", sagte der italienische Umweltminister Gian Luca Galletti, dessen Land gerade die EU-Präsidentschaft inne hat.
    Der Verbrauch von Plastiktüten innerhalb der EU ist unterschiedlich. In Deutschland waren es im Schnitt rund 70 Tüten, in Polen und Portugal jeweils 450 Tüten pro Person und Jahr.
    Plastiktüten können Hunderte Jahre fortbestehen. Sie lösen sich häufig in kleine Teilchen auf, die dann Pflanzen und Tiere im und am Meer bedrohen. Das Plastik kann über die Nahrungskette auch in den menschlichen Körper gelangen.
    (vic/tj)