Ukrainekrieg
Polen bestellt russischen Botschafter ein - Schulze verurteilt Angriffe auf ukrainische Stromnetze

Polen bestellt den russischen Botschafter wegen einer mutmaßlichen Verletzung des polnischen Luftraums ein. Dies sagte der stellvertretende Außenminister Szejna in Warschau. Er sagte laut der Nachrichtenagentur PAP, von dem Termin hänge das weitere Vorgehen ab. Nach Angaben der polnischen Streitkräfte war der Marschflugkörper am frühen Morgen rund zwei Kilometer in den polnischen Luftraum eingedrungen.

24.03.2024
    Blick durch den Zaun auf die russische Botschaft in Warschau.
    Die russische Botschaft in Warschau. (IMAGO / Mikolaj Janeczek)
    Polnische und US-amerikanische Kampfjets F-16 seien aktiviert worden, hieß es. Eine Gefahr habe nicht bestanden. Das russische Verteidigungsministerium äußerte sich auf Anfrage nicht.

    Erneut russische Raketenangriffe auf Kiew und Lwiw

    Russland hatte am Morgen erneut die ukrainische Hauptstadt Kiew sowie die Region Lwiw im Westen des Landes aus der Luft angegriffen. Nach Angaben des ukrainischen Militärs konnten 18 von insgesamt 29 Raketen sowie 25 von 28 Drohnen abgeschossen werden. Allein über Kiew und in der Umgebung der Hauptstadt sei es gelungen, etwa ein Dutzend Raketen abzufangen. Dennoch habe es am frühen Morgen mehrere Explosionen in Kiew gegeben. Die Schäden seien aber gering ausgefallen, teilte die Militärverwaltung Kiews mit.

    Entwicklungsministerin Schulze verurteilt russische Angriffe auf Stromnetze

    Bundesentwicklungsministerin Schulze verurteilte die gezielten Angriffe Russlands auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine in dieser Woche und sagte dem Land Hilfe zu. Gemeinsam arbeite man etwa daran, Umspannwerke künftig besser zu schützen. Russland hatte zuletzt Energieanlagen in drei ukrainischen Regionen angegriffen. Infolge dessen musste die Ukraine ihre Stromeinfuhren massiv erhöhen. Eigene Ausfuhren seien gestoppt worden, teilte das Energieministerium in Kiew mit.

    Ukrainische Angriffe auf Kommunikationszentrum der Schwarzmeerflotte

    Gestern Abend beschoss die Ukraine die Hafenstadt Sewastopol auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim mit Raketen. Laut den von Russland eingesetzten lokalen Behörden wurde dabei ein Mensch durch Raketensplitter getötet, vier weitere wurden verletzt. Der den Angaben zufolge "massivste Angriff in der vergangenen Zeit" sei vom Militär abgewehrt worden, hieß es. Ukrainische Medien berichteten hingegen, Marschflugkörper hätten zwei russische Landungsschiffe und das Hauptkommunikationszentrum der russischen Schwarzmeerflotte getroffen.
    Diese Nachricht wurde am 24.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.