Migration
Polen wirft deutscher Polizei vor, Migranten über die Grenze gefahren zu haben

Polens Grenzschutz hat der Bundespolizei vorgeworfen, eine Familie von Asylbewerbern aus Afghanistan ohne Rücksprache über die Grenze gebracht zu haben.

    Zwei Grenzpolizisten bei der länderübergreifenden Zusammenarbeit an der deutsch-polnischen Grenze zur Bekämpfung von Schleuserkriminalität.
    Zwei Grenzpolizisten bei der länderübergreifenden Zusammenarbeit an der deutsch-polnischen Grenze zur Bekämpfung von Schleuserkriminalität (Archivbild). (imago-images / Rolf Kremming )
    Dies verstoße gegen die Grundsätze der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern, hieß es. Polens Regierungschef Tusk nannte den Vorfall ”inakzeptabel” und kündigte an, ihn mit Bundeskanzler Scholz zu besprechen. 
    Die Bundespolizei erklärte, die fünfköpfige afghanische Familie sei in Brandenburg aufgegriffen worden. Sie habe nicht um Asyl gebeten und habe daher nach Polen zurückgebracht werden sollen. Da die polnische Polizei über mehrere Stunden nicht reagiert habe, habe man die Familie an die Grenze bringen wollen. Weil die Kinder über Unwohlsein geklagt hätten, seien die Bundespolizisten dann bis zu dem polnischen Ort Osinow Dolny gefahren, um in einer Apotheke Erste Hilfe zu ermöglichen. Der Vorfall werde mit den polnischen Kollegen "intensiv nachbereitet".
    Diese Nachricht wurde am 17.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.