Mittwoch, 08. Mai 2024

Nach Regierungswechsel
Polens Parlament: Umbau der Justiz durch PiS-Partei war verfassungswidrig

Nach dem Regierungswechsel in Polen hat das dortige Parlament einen Teil der umstrittenen Justizreform der vorherigen PiS-Regierung als verfassungswidrig eingestuft. Konkret geht es um den damaligen Umbau des nationalen Justizrats. In einer in Warschau verabschiedeten Resolution heißt es, drei Beschlüsse des Parlaments aus den vergangenen Jahren über die Wahl von Richtern in diesen Rat seien unter grobem Verstoß gegen die Verfassung verabschiedet worden.

21.12.2023
    Blick von hinten von der Besuchertribüne auf das vollbesetzte Parlament mit Abgeordneten-Reihen im Halbkreis und das Präsidium unter der polnischen Flagge.
    Das polnische Parlament, der "Sejm" (imgago)
    Wegen der Justizreform lag die damalige nationalkonservative Pis-Regierung jahrelang im Streit mit der Europäischen Kommission. Diese hatte das Land mehrfach vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt und blockiert immer noch milliardenschwere Corona-Hilfen für Polen. Die seit einer Woche amtierende proeuropäische Regierung von Premierminister Tusk hatte vor der Wahl angekündigt, die Justizreformen der PiS rückgängig zu machen.
    Gestern hatte Tusks Regierung bereits die gesamte Führung der öffentlich-rechtlichen Medien wegen des Vorwurfs entlassen, in den vergangenen Jahren Propaganda für die PiS verbreitet zu haben.
    Diese Nachricht wurde am 21.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.