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GDL-Streik
Politik warnt vor Folgen und fordert neue Verhandlungen

Die Grünen-Co-Fraktionsvorsitzende Dröge warnt vor immensen wirtschaftlichen Schäden durch den Streik der Lokführergewerkschaft GDL. Vertreter der GDL und der Bahn sollten sich schleunigst an einen Tisch setzen und zu einer Einigung finden, sagte Dröge im Deutschlandfunk. Thüringens Ministerpräsident Ramelow dagegen kritisierte das Verhalten der Deutschen Bahn im Tarifstreit mit der Lokführergewerkschaft GDL.

    Ein Regionalzug mit dem Logo der Deutschen Bahn steht im Hauptbahnhof zur Abfahrt bereit. Eine Frau geht mit Taschen in der Hand daran vorbei.
    Der GDL-Streik trifft tausende Reisende und Pendler. Das Verständnis für den Tarifstreit in der Politik sinkt. (picture alliance / dpa / Bernd WeiÃbrod)
    Er verstehe nicht, was die Strategie der Bahn sei, sagte der Linken-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland und warf dem Unternehmen zugleich vor, das Angebot nicht zu verbessern. Es gebe derzeit keinen schlichtungsfähigen Vorschlag, erklärte Ramelow, der in der Vergangenheit als Schlichter zwischen Bahn und GDL eingesetzt worden war.
    Das gesamte Interview mit Katharina Dröge können Sie hier nachlesen.

    "Schiene büßt an Attraktivität ein"

    Der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Theurer, warnt vor Folgen des laufenden Arbeitskampfs für die Verkehrswende. Mit ständig neuen und immer längeren Streiks büße der klimafreundliche Verkehrsträger Schiene zunehmend an Attraktivität ein, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
    Jeder, der bisher überlegt habe, vom Auto auf die Bahn umzusteigen, habe nun ein weiteres Gegenargument. Das sei ein Spiel mit dem Feuer, kritisierte Theurer. Zugleich forderte der FDP-Politiker die GDL und den bundeseigenen Bahnkonzern zur Wiederaufnahme von Verhandlungen auf, die möglicherweise auch durch ein Schlichtungsverfahren unterstützt werden könnten.

    GDL hält Kundgebungen ab

    Die GDL plant heute in zahlreichen Städten Kundgebungen. In Stuttgart will der Vorsitzende Weselsky eine Rede halten. Seit gestern ist der Zugverkehr bei der Deutschen Bahn durch den Streik der Lokführer wieder weitgehend lahmgelegt.
    Die Bahn sprach von einem stark reduzierten Angebot. Sie geht davon aus, dass während des Streiks nur etwa ein Fünftel der Verbindungen stattfindet. Der erstellte Notfahrplan sei aber verlässlich.
    Der Ausstand im Personenverkehr soll bis Montagabend dauern.

    Lese-Tipp:

    Was Bahnkunden angesichts des Streiks wissen müssen, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
    Diese Nachricht wurde am 25.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.