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Kommunikationswissenschaftler
"Politiker stärker für Desinformation verantwortlich als Technologien"

Aus Sicht des Kommunikationswissenschaftlers Rasmus Kleis Nielsen sind politische Akteure weiter die weltweit mit Abstand größte Gefahrenquelle für Desinformation.

    Der frühere US-Präsident Donald Trump schreitet die Treppe eines Flugzeugs hinab. Er befindet sich auf dem Weg zum Prozess vor einem Bundesgericht in Washington D.C. am 03.08.2023
    Nicht Technologien, sondern Politiker wie der frühere US-Präsident Donald Trump sind aus Sicht des Kommunikationswissenschaftlers Rasmus Kleis Nielsen hauptverantwortlich für Desinformation. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Alex Brandon)
    Es sei gut, dass sich die Gesellschaften intensiv mit manipulativer Information in den sozialen Medien und den Risiken künstlicher Intelligenz beschäftigten, schreibt Nielsen in einem Gastbeitrag für die "Financial Times". Allerdings gehe die gravierendste Bedrohung auch im Jahr 2024 mit wegweisenden Wahlen in Europa, den USA, Indien, Mexiko und anderen Regionen von Politikern aus. Der ehemalige US-Präsident Trump sei nur ein Beispiel von vielen. Der Wissenschaftler meinte, diese "Desinformation von ganz oben" werde in der Regel deutlich stärker wahrgenommen als andere Formen versuchter Beeinflussung und habe eine viel größere Wirkung.
    Rasmus Kleis Nielsen leitet das an der Universität Oxford angesiedelte "Reuters Institute for the Study of Journalism".
    Diese Nachricht wurde am 05.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.