
Politikwissenschaftler Peter Neumann auf die schwierigen Verhandlungen verwiesen. Neumann sagte im Deutschlandfunk, der Unterzeichnung ging ein jahrzehntelanger Prozess voraus. "Besonders ist - und das macht das Abkommen zum Erfolg -, dass wirklich alle Akteure beteiligt waren."
Es bringe nichts, wenn sich die moderaten Kräfte an einem Tisch setzten, aber die bewaffneten Kämpfer weiter machten, betonte der Professor vom Londoner Kings College. "Das war der Unterschied zu allen Friedensinitiativen zuvor".
Das Karfreitagsabkommen beendete am 10. April 1998 den blutigen Bürgerkrieg zwischen meist katholischen Befürwortern einer Vereinigung der beiden Teile Irlands auf der einen Seite sowie überwiegend protestantischen Anhängern der Union mit Großbritannien, der Polizei und der britischen Armee auf der anderen Seite.
Nordirland folgt als britischer Landesteil auch nach dem Brexit den Regeln des EU-Binnenmarktes und der Zollunion. Damit soll eine harte Grenze zum EU-Staat Irland vermieden werden, an der alte Spannungen aufflammen könnten. Stattdessen sind aber Handelsbarrieren zwischen Nordirland und Großbritannien entstanden.
Diese Nachricht wurde am 10.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.