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25 Jahre Karfreitagsabkommen
Politikwissenschaftler Neumann: Entscheidend war, dass alle mit am Tisch saßen

25 Jahre nach der Unterzeichnung des Karfreitagsabkommens, das den jahrzehntelangen Bürgerkrieg in Nordirland beendete, hat der

    Ein Haus in Belfast mit einer Wandbemalung, auf der unter anderem bewaffnete Männer zu sehen sind.
    Ein Wandgemälde im Westen Belfasts erinnert an das Karfreitagsabkommen und den jahrzehntelangen Bürgerkrieg. (AFP / Paul Faith)
    Politikwissenschaftler Peter Neumann auf die schwierigen Verhandlungen verwiesen. Neumann sagte im Deutschlandfunk, der Unterzeichnung ging ein jahrzehntelanger Prozess voraus. "Besonders ist - und das macht das Abkommen zum Erfolg -, dass wirklich alle Akteure beteiligt waren."
    Es bringe nichts, wenn sich die moderaten Kräfte an einem Tisch setzten, aber die bewaffneten Kämpfer weiter machten, betonte der Professor vom Londoner Kings College. "Das war der Unterschied zu allen Friedensinitiativen zuvor".
    Das Karfreitagsabkommen beendete am 10. April 1998 den blutigen Bürgerkrieg zwischen meist katholischen Befürwortern einer Vereinigung der beiden Teile Irlands auf der einen Seite sowie überwiegend protestantischen Anhängern der Union mit Großbritannien, der Polizei und der britischen Armee auf der anderen Seite.
    Nordirland folgt als britischer Landesteil auch nach dem Brexit den Regeln des EU-Binnenmarktes und der Zollunion. Damit soll eine harte Grenze zum EU-Staat Irland vermieden werden, an der alte Spannungen aufflammen könnten. Stattdessen sind aber Handelsbarrieren zwischen Nordirland und Großbritannien entstanden.
    Sie können hier das gesamte Interview mit dem Politologen zum Karfreitagsabkommen nachhören.
    Diese Nachricht wurde am 10.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.