Schirdewan und die Parteivorsitzende Wissler riefen dagegen am Freitag zum Auftakt des Bundesparteitags einen Neuanfang aus. Wissler sprach von einem "Startschuss".
Der Politologe Schroder meinte dagegen in unserem Programm, die Linkspartei trudele ihrem Ende entgegen. Sie werde sich bald "im Orkus der Geschichte wiederfinden", sagte Schroeder, der den Forschungsverbund SED-Staat leitet und die Partei seit ihren Ursprüngen beobachtet. Die Linke habe kein Alleinstellungsmerkmal, außer dass sie die DDR noch positiv bewerte und das tue die AfD mittlerweile auch.
"Spannende" Neugründung
"Spannend" findet Schroeder dagegen die Gruppe um Wagenknecht. Diese Gruppierung könne die Parteienlandschaft bereichern, wenn es ihr gelinge, bundesweit organisatorische Strukturen aufzubauen, glaubt der Politologe. "Ob sich die guten Umfrageergebnisse in den Wahlen niederschlagen, wird sich dann zeigen."
Auf dem Parteitag steht ein Antrag zur Debatte, die Abgeordnete Wagenknecht und neun weitere ehemalige Linke im Bundestag zur Abgabe ihrer Mandate zu bewegen. Wagenknecht und ihre Unterstützer waren aus der Partei ausgetreten, um eine eigene zu gründen. Wegen der Spaltung löst sich die Bundestagsfraktion der Linken auf.
Positionspapier zum Nahost-Krieg
Am Freitagabend einigten sich die Delegierten nach intensiver Debatte auf eine gemeinsame Position zum Gaza-Krieg. In dem Papier wird ein Waffenstillstand und die Freilassung der von der Hamas verschleppten israelischen Geiseln gefordert. Der Bundesparteitag dauert bis Sonntag.