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AfD
Politikwissenschaftlerin Borucki: "Über den Punkt, um die AfD herum zu regieren, sind wir längst hinaus"

Nach Einschätzung der Politikwissenschaftlerin Isabelle Borucki muss sich die Politik jetzt verstärkt Gedanken über Regierungsbeteiligungen der AfD machen.

    Das AfD-Parteilogo ist beim Bundesparteitag in der Magdeburger Messe zu sehen.
    AfD Sachsen-Anhalt laut Landesamt für Verfassungsschutz gesichert rechtsextrem (dpa / Carsten Koall)
    Mit Blick auf die Umfragewerte vor allem in manchen Bundesländern sagte die Forscherin von der Uni Marburg im Deutschlandfunk, es gehe einfach nicht mehr, sie bei solch einer Mandatsstärke völlig zu ignorieren. Über den Punkt, an dem um die AfD herumregiert werden könne, sei man längst hinaus. Das Problem werde sowohl allgemein als auch in der Forschung gesehen. Die Frage sei, ob man versuche, die AfD in der Regierung zu entlarven, oder ob andere Parteien deren Programm vorwegnehmen sollten - zu dem Preis, ihr eigenes Profil zu schwächen. In Europa könne man sehen, wie demokratische Systeme "zugrunde gerichtet" würden. Das könne hierzulande auch passieren, warnte Borucki.
    Laut einer Insa-Erhebung im Auftrag der Funke-Medien kam die AfD in Thüringen zuletzt auf 34 Prozent. Der Verfassungsschutz hatte die Landespartei 2021 als gesichert rechtsextremistisch bewertet. Diese Woche wurde die AfD in Sachsen-Anhalt so eingestuft.
    Diese Nachricht wurde am 11.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.