Zu Beginn des zweiten Teils von "Zingsheim braucht Gesellschaft" überraschte Opernsänger David Jerusalem das Publikum im Comedia Theater mit einer Klassik-Version der von Martin Zingsheim komponierten Deutschlandfunk-Hymne. Begleitet wurde er von Martin Zingsheim am Klavier und der Deutschlandfunk-Band bestehend aus Claus Schulte (Schlagzeug), Martin Weber (Violine) und Nils Wittmann (Klarinette).
Nach diesem musikalischen Einstand fragte Martin Zingsheim gewohnt satirisch nach den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung und dem politischen Idealismus unserer Zeit. Bei der Frage nach Vorbildern für direkte, gelebte Demokratie, holte sich der Gastgeber Unterstützung aus der Schweiz auf die Bühne:
Die Kabarettistin Lisa Catena berichtete in ihrem Stand-up über ihre Erfahrungen mit der direkten Demokratie in der Schweiz und stellte fest: "Man muss gut verlieren können bei der direkten Demokratie! Ich zumindest stand bisher in ca. 80 % der Volksentscheide auf der Verliererseite."
Als zweiten Gast des Abends begrüßte Martin Zingsheim die junge CDU-Politikerin und Buchautorin Diana Kinnert. Die 27-Jährige steht für einen modernen Konservatismus und ist eine absolute Kennerin auf dem Gebiet der Digitalisierung. Und da Diana Kinnert als junge aufstrebende Politikerin natürlich Personenschutz benötigt, übernahm Omid Nouripour diesen Job und kam direkt mit auf die Bühne. Gemeinsam sprachen Sie mit Martin Zingsheim über das Für und Wider von Parteipolitik und ihre Erfahrungen, politische Inhalte über soziale Medien zu verbreiten. Beim Stichwort "Tinderwahlkampf" hatte Diana Kinnert eine ebenso skurrile wie amüsante Anekdote zu berichten: "Wir haben bei der Konrad Adenauer Stiftung mal ein Foto vom 70-Jährigen Adenauer hochgeladen auf Tinder und es überschrieben mit 'Konrad sucht dich!'. Daraufhin wurde das Tinderprofil wegen Pädophilie gesperrt."
Nach dieser verstörenden Erkenntnis war es Zeit für Musik in der politischen Radioshow der "Querköpfe" und die kam, wie schon im ersten Teil des Abends, von Musikkabarettist Bodo Wartke. Unter anderem spielte er sein bekanntes gesellschaftskritisches Lied "Das Land in dem ich leben will".
Am Ende des kabarettistischen Abends stellte Martin Zingsheim an seine vier Gäste die Frage, ob für die Demokratie überhaupt noch Hoffnung bestehe? Lisa Catenas Antwort lautete: "Für die Demokratie gibt es auf jeden Fall noch Hoffnung, weil trotz bestem Grillwetter so viele Menschen in ein Theater gehen, um eine politische Radioshow zu verfolgen!" Richtig so! Gelohnt hat es sich auf jeden Fall.
Nachzuhören ist der zweite Teil von "Zingsheim braucht Gesellschaft!" am 16. Mai um 21.05 Uhr im Deutschlandfunk in der Sendung "Querköpfe".