
CDU-Generalsekretär Linnemann sagte dem Sender Welt-TV, es sei bitter, dass eine Mitarbeiterin ausgeschlossen werde, weil sie vielleicht dem einen oder anderen zu konservativ erscheine. Zuvor hatten bereits die Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins und Bayerns, Günther und Söder, sowie Unions-Fraktionschef Spahn ähnliche Kritik geübt. Kulturstaatsminister Weimer meinte, der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse die Breite der gesellschaftlichen Stimmen abbilden.
Die Moderatorin Ruhs gilt als dezidiert konservative Stimme. Der NDR will sie beim Magazin "Klar" nicht weiterbeschäftigen. Der Bayerische Rundfunk hält dagegen für die von ihm verantworteten Ausgaben der Sendung an Ruhs fest. "Klar" war zuletzt teils auf harte Kritik gestoßen - offenbar auch innerhalb des NDR. Dem Magazin wurde unter anderem eine teils rechtspopulistische Ausrichtung vorgeworfen.
Ruhs: "Cancel Culture"
Die 31-Jährige selbst sprach auf X von "Cancel Culture", die dadurch möglich werde, dass den "Chefs der Mut fehlt, sich auch mal querzustellen."
Beim NDR gab es Medienberichten zufolge intern Kritik an der journalistischen Arbeit der Moderatorin: So sollen 250 Mitarbeiter einen offenen Brief an die Programmverantwortlichen übergeben haben, in dem von handwerklichen Fehlern die Rede ist, unter anderem von der Verletzung journalistischer Sorgfaltspflichten.
Auch in einer Sitzung des Programmausschusses Anfang Mai soll es Kritik gegeben haben. In einem Sitzungsbericht werden "mangelnde Ausgewogenheit der Sendung" sowie eine "zu starke Emotionalisierung" genannt. Der Verein "Neue deutsche Medienmacher:innen" bezeichnete die erste Ausgabe von "Klar" mit dem Titel "Migration: Was falsch läuft" als "Tiefpunkt in der Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks".
Diese Nachricht wurde am 18.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.