
Es würden jetzt Menschen in Haft genommen oder aus dem Amt entlassen, die in früheren Zeiten als unantastbar gegolten hätten, sagte Umland im Deutschlandfunk. Präsident Selenskyj werde von zwei Seiten unter Druck gesetzt. Zum einen nehme die Toleranz der ukrainischen Bevölkerung gegenüber Korruption seit Kriegsbeginn rapide ab. Zum anderen beginne der EU-Beitrittsprozess. Selenskyj müsse nun ganz klar zeigen, dass er entschieden gegen die Korruption vorgehe.
Selenskyj hatte am Vormittag Verteidigungsminister Resnikow entlassen. In einer Video-Ansprache erklärte der Präsident, er werde dem Parlament den Chef des staatlichen Vermögensfonds, Umerow, als Nachfolger vorschlagen. Resnikows Abgang war erwartet worden. Sein Ministerium sah sich seit Längerem mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Am Wochenende wurde zudem mit dem Unternehmer Kolomoisky ein ehemaliger Förderer von Selenskyj wegen Korruptionsverdacht festgenommen.
Diese Nachricht wurde am 04.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.