In Portland im Bundesstaat Oregon wurden nach Behördenangaben mindestens 30 Personen festgenommen, nachdem es zu Ausschreitungen von Protestierenden gekommen war. An der Rutgers-Universität im Bundesstaat New Jersey wurde ein Protestcamp friedlich geräumt. Insgesamt wurden nach Angaben des Nachrichtensenders CNN in den vergangenen Wochen mehr als 2.000 Menschen an mehr als 40 Universitäten festgenommen. Präsident Biden hatte gestern die Gewalt bei manchen Protesten verurteilt.
Die Demonstrierenden kritisieren das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen und verlangen, dass die Universitäten ihre Verbindungen zu israelischen Unternehmen kappen. Bei den Protesten kommt es teils auch zu antisemitischen Vorfällen. Jüdische Studierende beklagen Anfeindungen und Bedrohungen.
"Sit-ins" auch an französischer Elite-Universität
Auch in Frankreich gibt es pro-palästinensische Proteste. Die Pariser Elite-Universität Sciences Po schloss deshalb ihr Hauptgebäude für einen Tag. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden aufgefordert, von zu Hause zu arbeiten. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hatte eine Gruppe von etwa 70 Menschen das Gebäude besetzt. Gegen Mittag schritt die Polizei ein und versuchte, die Demonstrierenden aus der Hochschule herauszuholen.
Die Proteste an der Sciences Po gegen den Krieg im Gazastreifen hatten Ende April begonnen. Die Studierenden fordern eine offizielle Abstimmung im Institutsrat zur "Untersuchung von Partnerschaften mit israelischen Universitäten". Frankreichs Ministerin für Hochschulbildung und Forschung, Retailleau, forderte die Leitung der Universität auf, für die "Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung" zu sorgen. Dabei sollten sie ihre Befugnisse "umfassend nutzen".
Proteste gab es auch auf dem Campus der größten Universität in Mexiko sowie in Australien.
Diese Nachricht wurde am 03.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.