Großbritannien
Polizei lässt nach Messerangriff in Zug einen Festgenommenen frei

Nach dem Messerangriff in einem Zug im Osten von England ist einer von zwei festgenommenen Männern ohne Anklage wieder freigelassen worden. Der 35-Jährige sei nicht an der Tat beteiligt gewesen, teilte die Polizei mit. Damit ist noch ein Verdächtiger in Haft, wegen Verdachts auf versuchten Mord.

    Police Superintendent John Loveless spricht zu Journalisten.
    Police Superintendent John Loveless spricht nach dem Attentat zu Journalisten. (Kirsty Wigglesworth / AP / dpa / Kirsty Wigglesworth)
    Bei dem Mann, der sich noch in Haft befindet, handelt es sich um einen 32-jährigen Briten. Das Tatmotiv ist noch unklar. Die Polizei geht nicht von einem Terroranschlag aus. Bei dem Angriff wurden elf Menschen verletzt. Eine Person schwebt noch in Lebensgefahr.
    Der britische König Charles III. reagierte entsetzt auf die Gewalttat. Er erklärte, seine Gedanken seien bei den Opfern. Premierminister Starmer sprach von einem zutiefst beunruhigenden Vorfall.

    Angriff in Zug in Nordengland

    Der Angriff ereignete sich am Samstag Abend in einem Zug auf der Fahrt von Doncaster in Nordengland nach London. Der Zug wurde in der Stadt Huntingdon gestoppt. Bewaffnete Polizisten waren im Einsatz. Der Rettungsdienst leitete einen Großeinsatz ein. Daran waren den Angaben zufolge zahlreiche Krankenwagen, Notfallteams und drei Rettungshubschrauber beteiligt. Anti-Terror-Spezialisten unterstützten die Ermittlungen.

    Mehr Gewalttaten mit Messern seit 2011

    Nach Regierungsangaben haben Gewalttaten mit Messern in England und Wales seit 2011 zugenommen. Starmer sprach in diesem Zusammenhang von einer "nationalen Krise". Er hatte angekündigt, die Fallzahlen innerhalb von zehn Jahren zu halbieren. Zu diesem Zweck wurden laut Innenministerium fast 60.000 Messer beschlagnahmt oder abgegeben. Das Tragen eines Messers in der Öffentlichkeit kann mit bis zu vier Jahren Gefängnis bestraft werden.
    Diese Nachricht wurde am 03.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.