Deutscher Wetterdienst
Pollenflug-Vorhersage soll genauer werden

Der Deutsche Wetterdienst will Allergiker möglichst zeitnah über Pollenflug informieren. Dafür sind in Hamburg, im baden-württembergischen Freiburg und im hessischen Offenbach nun die ersten Pollenmonitore in Betrieb genommen worden. Bis zum Jahr 2027 sollten deutschlandweit 16 Geräte aufgestellt und das Messnetz durch Kooperationen weiter verdichtet werden, teilte der DWD mit.

    Von einem Baum weht vor grünem Hintergrund Blütenstaub, so dass es aussieht als wäre es Schnee.
    Gute Nachrichten für Allergiker: Vorhersagen für den Pollenflug sollen bald aktueller werden (Symbolbild). (Getty Images / iStockphoto / Alkimson)
    Die neuen Geräte messen in der Hauptflugzeit der Pollen viermal täglich die Luft und werten die Daten direkt aus. Dank Künstlicher Intelligenz ist das schneller als bisher machbar. Das System wurde zuvor in Freiburg am DWD-Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung getestet. Konkret funktioniert es so: Die automatisch angesaugte Luft wird konzentriert, auf eine mit wässriger Vaseline beschichteten, kleinen Probenplatte aufgetragen und dann durch digitale Mikroskopie automatisch ausgewertet. Von einer Probe werden rund 60.000 Fotos gemacht und darin erkennt die KI die verschiedenen Pollen und kann deren Konzentration berechnen.

    Schnellere Erfassung der Pollenflugkonzentration

    "Unser neues automatisches Pollenmonitoring-Messnetz ermöglicht die Erfassung der aktuellen Pollenflugkonzentration innerhalb von ein bis sechs Stunden", sagte die Abteilungsleiterin der Klima- und Umweltberatung des DWD, Koppe. Aktuell werden die Daten noch vom Polleninformationsdienst händisch ausgewertet. Sie liegen deshalb erst nach zwei bis drei Tagen vor.
    Der Wetterdienst setzt Koppe zufolge damit eines der weltweit modernsten Systeme ein. Erfasst werden die Hauptpollenarten von Hasel, Erle, Esche, Birke, Gräsern, Roggen, Beifuß und Ambrosia sowie weitere 26 Pollenarten. Allergiker können künftig tagesaktuell online nachschauen, welche Pollen derzeit besonders intensiv fliegen, und damit beispielsweise ihre Medikamente passgenauer nehmen und ihre Aktivitäten im Freien besser planen.
    Für den Aufbau des automatischen Pollen-Messnetzes investiert der DWD den Angaben zufolge rund zwei Millionen Euro.
    Diese Nachricht wurde am 31.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.