Samstag, 11. Mai 2024

"Taurus"-Debatte
Polnischer Außenminister hofft auf Bewegung der Bundesregierung - Scholz bekräftigt ablehnende Haltung

Die Haltung der Bundesregierung zur Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern an die Ukraine ist nach den neuen Waffenhilfen der USA erneut in den Fokus gerückt.

28.04.2024
    Ein Porträt von Olaf Scholz ist in dramatischer Anmutung vor ein Modell des Taurus-Waffensystems montiert.
    Bundeskanzler Scholz begründet die Ablehnung einer "Taurus"-Lieferung unter anderem mit der Reichweite des Marschflugkörpers. (Imago / Sven Simon / Frank Hoermann)
    Die US-Regierung hatte kürzlich bekanntgegen, der Ukraine Kurzstreckenraketen mit mehreren hundert Kilometern Reichweite geliefert zu haben. Der polnische Außenminister Sikorski äußerte nun die Hoffnung auf ein Umdenken von Bundeskanzler Scholz in der Taurus-Frage. Auch Deutschland müsse auf die jüngste Eskalation des Kriegs durch Russland reagieren, sagte Sikorski der Zeitung "Bild am Sonntag". Zuvor hatten der frühere NATO-Generalsekretär Fogh Rasmussen und der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Heusgen, die deutsche Weigerung kritisiert.
    Scholz hatte gestern eine Taurus-Lieferung allerdings erneut abgelehnt und auf die Reichweite von 500 Kilometern hingeweisen. Bei der Auftaktveranstaltung der SPD zum Europa-Wahlkampf in Hamburg warb der Kanzler stattdessen für einen "Kurs der Besonnenheit".
    Diese Nachricht wurde am 28.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.