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Streit über öffentlich-rechtliche Medien
Polnischer Präsident Duda kündigt Veto gegen Haushaltsgesetz an

Der polnische Präsident Duda will gegen das Haushaltsgesetz für das kommende Jahr sein Veto einlegen. Duda begründete den Schritt mit dem Streit um den Umbau der öffentlich-rechtlichen Medien nach dem Regierungswechsel. Diese müssten im Einklang mit dem Recht wieder instand gesetzt werden, forderte Duda.

    Polens Präsident Duda steht im Anzug vor einer polnischen Flagge an einem Rednerpult.
    Polens Präsident Duda (IMAGO / NurPhoto / IMAGO / Foto Olimpik)
    Ein Veto des Präsidenten kann im Parlament nur mit einer Mehrheit von drei Fünfteln der anwesenden Abgeordneten überstimmt werden. Die Regierungsparteien verfügen aber nicht über die notwendigen Stimmen.
    Der Konflikt um die Medien ist der bisher schwerste zwischen der neuen Regierung, deren Parteien bei der Wahl im Oktober die Mehrheit gewonnen hatten, und der früheren PiS-Staatsmacht.

    Berichterstattung in Polen in der Kritik

    Kulturminister Sienkiewicz hatte am Mittwoch die gesamte Führung der öffentlich-rechtlichen Medien entlassen. Dies betraf die Vorstandschefs und die Aufsichtsräte des Fernsehsenders TVP, des polnischen Radios sowie der Nachrichtenagentur PAP. Die Regierung von Ministerpräsident Tusk wirft den Medienmanagern vor, in den vergangenen acht Jahren unter der PiS-Regierung Parteipropaganda verbreitet zu haben. Auch internationale Organisationen hatten die einseitige Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien in Polen kritisiert.
    Der aus den Reihen der PiS stammende polnische Präsident hatte das Vorgehen der Regierung als eine Verletzung der Verfassung bezeichnet.
    Diese Nachricht wurde am 23.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.