Wenn Armin Brunner vom Rechenzentrum der ETH Zürich seinen Computer hochfährt, hört sich das so an:
"Willkommen bei PolyPhone, der Kommunikationsplattform der ETH Community"
PolyPhone – das sieht zunächst aus wie gewöhnliche Internet-Telephonie. Brunner trägt ein Headset und blickt in eine Web-Cam. Ein paar Mausklicks reichen – und die Verbindung steht:
"Ich gehe in meine Liste schauen, wer gerade online ist. Und ich sehe, dass Tobias Wunden, mein Arbeitskollege, der ist online...der hat einen grünen Punkt vor dem Namen. Und ich starte einen Call durch einen Mausklick – und die Verbindung steht."
"Ich höre und sehe Dich sehr gut."
"Was meinst du: Dieses Videobild zusätzlich zum Voice: Ist das für dich wertvoll?"
"Das ist für mich extrem wertvoll. Denn wenn ich mein Gegenüber beim Gespräch sehe, dann bekomme ich einiges mehr mit als nur die Sprachinformation"
Dass die Nutzer des neuen ETH-Netzwerkes PolyPhone ihren Gesprächspartner nicht nur hören, sondern auch sehen, ist nur eine von vielen Besonderheiten des neuen Systems: Zugang zu PolyPhone haben grundsätzlich alle Professoren, Dozenten, Mitarbeiter und Studierende der ETH. Sie können intern im PolyPhone-Netz ohne jegliche Kosten miteinander kommunizieren und über eine Schnittstelle auch mit Teilnehmern im herkömmlichen Telefonnetz sprechen. Erst dann werden normale Gesprächsgebühren fällig. Doch gerade die interne Kommunikation erscheint Projektleiter Armin Brunner vom ETH-Rechenzentrum. besonders wichtig – in Zeiten, in denen Studierende mit ihren Profs zunehmend über e-Mail statt über persönliche Gespräche Verbindung halten.
"Das ist etwas, das wir feststellen. Dass durch die Motivation der Schule, dass die Studenten und auch Mitarbeiter eher im virtuellen Raum arbeiten, die sozialen Kontakte etwas auf der Strecke bleiben. Und mit diesem Projekt wollen wir die sozialen Kontakte eben auch in den virtuellen Raum hineinbringen und dafür Mittel und Wege zur Verfügung stellen, damit diese fehlenden Sozialkontakte wenigstens ein bisschen verbessert werden können."
Doch damit nicht genug: Wer erst einmal einen PolyPhone-Zugang hat, kann darüber ein ganzes Leben lang verfügen.
"Also etwas vom wertvollsten, was man aus dem Studium mitnimmt, sind die Sozialkontakte. Die Team-Members, mit denen man gearbeitet hat, die man gut kennt – solche sozialen Netzwerke werden in der Regel gebrochen, wenn man das Studium verlässt und irgendwo anders hingeht. Und wir hoffen, dass durch dieses Projekt diese Sozialkontakte in die Arbeitswelt weiterhin Bestand haben können. Vielleicht fünf oder zehn Jahre später ist es wichtig, dass man seine alten Kollegen aus der Studienzeit noch findet und vielleicht etwas fragen kann."
Und gerade dieser Aspekt ist für diejenigen, die bereits in der Startphase einen PolyPhone-Zugang beantragt haben, ausschlaggebend. Seit Mitte Mai wirbt das Rechenzentrum für das neue Projekt, das bislang weltweit einzigartig ist. Und bereits nach zwei Wochen sind über 1500 PolyPhone-Nutzer registriert. Einer von ihnen ist Gabriel Müller, der an der ETH Zürich Elektrotechnik studiert:
"Ich sehe das vor allem als Wissensplattform: Also wenn ich mal Probleme im Beruf hab und ich weiß: Aha, die arbeiten im selben Umfeld, im selben Arbeitsumfeld, dass ich die halt einfach einmal anrufen kann, wenn ich ein konkretes Problem hab’ und vielleicht die Kontakte nutzen kann, um Probleme mit ehemaligen Kollegen zu lösen."
Das wäre prinzipiell auch mit einem ganz normalen Telefon möglich. doch mit PolyPhone geht’s erheblich einfacher...
"....weil ich zum Beispiel die Nummer oder den Login-Namen des früheren Kollegen noch kenne. Also ich muss nicht aufpassen, wenn der jetzt nach Amerika zieht, dann muss ich nicht in Amerika die Telefonauskunft anrufen und nach seiner Nummer fragen. Sondern ich habe seine Nummer. Und das ist die selbe Nummer nach zehn oder 20 Jahren. Und ich kann ihn einfacher anrufen."
Daneben ist PolyPhone auch hilfreich für Hochschulmitarbeiter, die häufig zu Tagungen ins Ausland reisen. Jeder Polyphon-Teilnehmer bekommt kostenlos eine Schweizer Telefonnummer mit Züricher Ortsvorwahl zugeteilt. Da telefoniert es sich selbst von ganz weit weg ziemlich unbeschwert. Luca Pretivali, Informatik-Dozent und einer der ersten Polyphon-Nutzer, hat davon schon Gebrauch gemacht.
"Ich bin in die USA gereist; das war eine Dienstreise. Und ich konnte mein Labtop mitnehmen. Dort hatte ich Polyphon installiert. Es ist ja üblich heutzutage, dass in jedem Hotel eine gute Internet-Verbindung liegt. Und so konnte ich mit einer effektiven und günstigen Methode mit meinen Mitarbeitern kommunizieren, auch privat mit meiner Freundin und mit meinen Eltern ab und zu einen Telefonanruf machen und sagen: Ich bin noch da und ich habe Spaß bei meiner Reise."
nicht zuletzt durch PolyPhone – ein System, das im Gegensatz zum Telefon gezielt auf die Bedürfnisse einer Hochschule ausgerichtet ist. Michaele di Lorenzi vom Projektteam des ETH-Rechenzentrums:
"Die Möglichkeit, mit per Video und Audio zu kommunizieren, ist das eine. Dann ist es ganz praktisch, dass man kurze Texte schreiben kann. Gerade wenn man während einer Diskussion ein Link verschicken will oder eine komplizierte Zahl oder eine Textpassage, kann man direkt mit der Funktion für Kurzmeldungen schicken. Das sind gerade Möglichkeiten, die man mit normaler Telephonie nicht hätte."
Selbst kurze Video-Clips lassen sich während eines laufenden Gesprächs kurz einspielen. Noch sind all diese Zusatzdienste als Ergänzung zur reinen Sprachübertragung nur innerhalb des PolyPhone-Netzwerkes der ETH möglich. Dabei muss es aber nicht bleiben. Projektleiter Armin Brunner hat die Vision einer Verschmelzung mit ähnlichen Netzen anderer Hochschulen vor Augen, die zukünftig einmal aufgebaut werden:
"Entsprechend kann auch der Nutzen für die spätere Welt ungleich größer werden, weil Forschungsgruppen und auch Studierenden-Gruppen sollen ja mobiler werden, sollen ja über die eigene Hochschule hinausschauen und gemeinsame Forschung zum Beispiel betreiben. Und da kann dann Polyphone seinen ganzen Nutzen ausspielen, wenn da auch weitere Universitäten mitmachen."
" "Welcome to PolyPhone, the Communication-Platform from the ETH-Community !"
"Willkommen bei PolyPhone, der Kommunikationsplattform der ETH Community"
PolyPhone – das sieht zunächst aus wie gewöhnliche Internet-Telephonie. Brunner trägt ein Headset und blickt in eine Web-Cam. Ein paar Mausklicks reichen – und die Verbindung steht:
"Ich gehe in meine Liste schauen, wer gerade online ist. Und ich sehe, dass Tobias Wunden, mein Arbeitskollege, der ist online...der hat einen grünen Punkt vor dem Namen. Und ich starte einen Call durch einen Mausklick – und die Verbindung steht."
"Ich höre und sehe Dich sehr gut."
"Was meinst du: Dieses Videobild zusätzlich zum Voice: Ist das für dich wertvoll?"
"Das ist für mich extrem wertvoll. Denn wenn ich mein Gegenüber beim Gespräch sehe, dann bekomme ich einiges mehr mit als nur die Sprachinformation"
Dass die Nutzer des neuen ETH-Netzwerkes PolyPhone ihren Gesprächspartner nicht nur hören, sondern auch sehen, ist nur eine von vielen Besonderheiten des neuen Systems: Zugang zu PolyPhone haben grundsätzlich alle Professoren, Dozenten, Mitarbeiter und Studierende der ETH. Sie können intern im PolyPhone-Netz ohne jegliche Kosten miteinander kommunizieren und über eine Schnittstelle auch mit Teilnehmern im herkömmlichen Telefonnetz sprechen. Erst dann werden normale Gesprächsgebühren fällig. Doch gerade die interne Kommunikation erscheint Projektleiter Armin Brunner vom ETH-Rechenzentrum. besonders wichtig – in Zeiten, in denen Studierende mit ihren Profs zunehmend über e-Mail statt über persönliche Gespräche Verbindung halten.
"Das ist etwas, das wir feststellen. Dass durch die Motivation der Schule, dass die Studenten und auch Mitarbeiter eher im virtuellen Raum arbeiten, die sozialen Kontakte etwas auf der Strecke bleiben. Und mit diesem Projekt wollen wir die sozialen Kontakte eben auch in den virtuellen Raum hineinbringen und dafür Mittel und Wege zur Verfügung stellen, damit diese fehlenden Sozialkontakte wenigstens ein bisschen verbessert werden können."
Doch damit nicht genug: Wer erst einmal einen PolyPhone-Zugang hat, kann darüber ein ganzes Leben lang verfügen.
"Also etwas vom wertvollsten, was man aus dem Studium mitnimmt, sind die Sozialkontakte. Die Team-Members, mit denen man gearbeitet hat, die man gut kennt – solche sozialen Netzwerke werden in der Regel gebrochen, wenn man das Studium verlässt und irgendwo anders hingeht. Und wir hoffen, dass durch dieses Projekt diese Sozialkontakte in die Arbeitswelt weiterhin Bestand haben können. Vielleicht fünf oder zehn Jahre später ist es wichtig, dass man seine alten Kollegen aus der Studienzeit noch findet und vielleicht etwas fragen kann."
Und gerade dieser Aspekt ist für diejenigen, die bereits in der Startphase einen PolyPhone-Zugang beantragt haben, ausschlaggebend. Seit Mitte Mai wirbt das Rechenzentrum für das neue Projekt, das bislang weltweit einzigartig ist. Und bereits nach zwei Wochen sind über 1500 PolyPhone-Nutzer registriert. Einer von ihnen ist Gabriel Müller, der an der ETH Zürich Elektrotechnik studiert:
"Ich sehe das vor allem als Wissensplattform: Also wenn ich mal Probleme im Beruf hab und ich weiß: Aha, die arbeiten im selben Umfeld, im selben Arbeitsumfeld, dass ich die halt einfach einmal anrufen kann, wenn ich ein konkretes Problem hab’ und vielleicht die Kontakte nutzen kann, um Probleme mit ehemaligen Kollegen zu lösen."
Das wäre prinzipiell auch mit einem ganz normalen Telefon möglich. doch mit PolyPhone geht’s erheblich einfacher...
"....weil ich zum Beispiel die Nummer oder den Login-Namen des früheren Kollegen noch kenne. Also ich muss nicht aufpassen, wenn der jetzt nach Amerika zieht, dann muss ich nicht in Amerika die Telefonauskunft anrufen und nach seiner Nummer fragen. Sondern ich habe seine Nummer. Und das ist die selbe Nummer nach zehn oder 20 Jahren. Und ich kann ihn einfacher anrufen."
Daneben ist PolyPhone auch hilfreich für Hochschulmitarbeiter, die häufig zu Tagungen ins Ausland reisen. Jeder Polyphon-Teilnehmer bekommt kostenlos eine Schweizer Telefonnummer mit Züricher Ortsvorwahl zugeteilt. Da telefoniert es sich selbst von ganz weit weg ziemlich unbeschwert. Luca Pretivali, Informatik-Dozent und einer der ersten Polyphon-Nutzer, hat davon schon Gebrauch gemacht.
"Ich bin in die USA gereist; das war eine Dienstreise. Und ich konnte mein Labtop mitnehmen. Dort hatte ich Polyphon installiert. Es ist ja üblich heutzutage, dass in jedem Hotel eine gute Internet-Verbindung liegt. Und so konnte ich mit einer effektiven und günstigen Methode mit meinen Mitarbeitern kommunizieren, auch privat mit meiner Freundin und mit meinen Eltern ab und zu einen Telefonanruf machen und sagen: Ich bin noch da und ich habe Spaß bei meiner Reise."
nicht zuletzt durch PolyPhone – ein System, das im Gegensatz zum Telefon gezielt auf die Bedürfnisse einer Hochschule ausgerichtet ist. Michaele di Lorenzi vom Projektteam des ETH-Rechenzentrums:
"Die Möglichkeit, mit per Video und Audio zu kommunizieren, ist das eine. Dann ist es ganz praktisch, dass man kurze Texte schreiben kann. Gerade wenn man während einer Diskussion ein Link verschicken will oder eine komplizierte Zahl oder eine Textpassage, kann man direkt mit der Funktion für Kurzmeldungen schicken. Das sind gerade Möglichkeiten, die man mit normaler Telephonie nicht hätte."
Selbst kurze Video-Clips lassen sich während eines laufenden Gesprächs kurz einspielen. Noch sind all diese Zusatzdienste als Ergänzung zur reinen Sprachübertragung nur innerhalb des PolyPhone-Netzwerkes der ETH möglich. Dabei muss es aber nicht bleiben. Projektleiter Armin Brunner hat die Vision einer Verschmelzung mit ähnlichen Netzen anderer Hochschulen vor Augen, die zukünftig einmal aufgebaut werden:
"Entsprechend kann auch der Nutzen für die spätere Welt ungleich größer werden, weil Forschungsgruppen und auch Studierenden-Gruppen sollen ja mobiler werden, sollen ja über die eigene Hochschule hinausschauen und gemeinsame Forschung zum Beispiel betreiben. Und da kann dann Polyphone seinen ganzen Nutzen ausspielen, wenn da auch weitere Universitäten mitmachen."
" "Welcome to PolyPhone, the Communication-Platform from the ETH-Community !"