Das waren noch Zeiten, als französische Sänger wie Charles Aznavour ihre größten Hits auch auf Deutsch gesungen haben, und Reinhard Mey auch in Frankreich unter dem Namen Frédérik Mey erfolgreich war. Irgendwann sind sie abgekühlt, die deutsch-französischen Beziehungen in Sachen populärer Musik. Es gab Ausnahmen, sicher, aber was die Franzosen in den 80er- und 90er-Jahren hörten, kam östlich des Rheins nur selten auf den Plattenteller, beziehungsweise, später, in den CD-Player.
An mangelnden Sprachkenntnissen auf deutscher Seite kann das nicht gelegen haben, glaubt Oliver Fröschke.
"Ich glaube, dass das Pop-Verständnis universell und sprachübergreifend sein kann, da muss man nicht unbedingt jedes Wort verstehen."
Der Kölner hat schon immer viel Zeit in Frankreich verbracht, und dort gerne auch in Plattenläden gestöbert. Um die Jahrtausendwende ist er dabei auf die Vertreter der Nouvelle Scène Francaise gestoßen – einer jungen Generation von Musikern, die sich daran machten, das Chanson in die musikalische Gegenwart zu überführen. Wie etwa Dominique A, der in seinem Hit "Le Courage Des Oiseaux" das Chanson mit elektronischen Klängen zusammenbrachte.
Und Künstler wie Matthieu Boogaerts, Keren Ann oder Benjamin Biolay, der inzwischen längst über Frankreich hinaus gehenden Starruhm besitzt.
Im Herbst 2002 hat Oliver Fröschke, der schon als DJ französische Musik aufgelegt hat, mit seinem Freund und DJ-Kollegen Rolf Witteler diese Musik auf einem Sampler versammelt – und damit den Deutschen den Kopf verdreht. "Le Pop" nannten sie ihre Sammlung so schlicht wie treffend, und es schien, als hätten alle auf diese Popmusik gewartet. Auf ihre elegante, leidenschaftliche und zugleich verspielte Weise schien sie so viele Klischees zu erfüllen, die wir Deutschen von Frankreich haben – und dabei klang sie gar nicht nach einem Klischee.
Oliver Fröschke: "Klischees müssen ja nicht immer was Schlechtes oder Negatives sein. Etwas Charmantes haftet der Musik an. Ich glaube, es gibt eine große Melodiösität in Frankreich, und natürlich gibt es schon ein sehr umfangreiches Chanson-Erbe und auch popmusikalisches Erbe, auf das dort zurückgegriffen werden kann, und aus so was entsteht natürlich auch immer ein bisschen was."
Natürlich kennt französische Popmusik sehr unterschiedliche Stile, das Nouvelle Chanson und die Musik, auf die sich die Le Pop-Macher konzentrierten, war aber auch darum etwas Besonderes, weil ihre Vertreter meist keine Bands waren, sondern Autorenmusiker, um mal einen unbelasteten Begriff zu wählen. Die aber keine kargen Balladen spielten, sondern echten Pop.
Oliver Fröschke: "Zum anderen ist das Spannende in Frankreich oft, dass natürlich es schon sehr viele internationale Einflüsse gibt, aus natürlich angloamerikanischer Musik, gleichzeitig aber auch aus Weltmusikzusammenhängen oder brasilianischer Musik oder ähnlichem, das alles durch den französischen Filter gebrochen eine eigene Stimmung, Atmosphäre oder auch eine ganz eigene musikalische Klangfarbe oft gibt, die halt auch dieses Genre Chanson, Neo-Chanson, so lebendig hält."
Auch auf dem neuen Sampler "Le Pop 7" ist das musikalische Spektrum groß.
Da findet sich bei Fredda ein entspannter Bass mit Akkordeon im Hintergrund, mit dem man auch Montmartre-Touristen begeistern könnte. Jüngere Musiker wie Lescop oder Liza Manili orientieren sich, wie die Kollegen ihrer Generation auch in anderen Ländern, wieder stark an der angloamerikanischen Musik der 80er-Jahre.
Die Musik, die Fröschke und Witteler zehn Jahre nach der ersten Ausgabe ihrer "Le Pop"-Reihe zusammengestellt haben, kommt wiederum aus Frankreich. Ob man sie aber als französische Musik bezeichnen kann? Europäische Musik würde es vielleicht besser treffen.
Doch trotz fortschreitender Globalisierung auch im Musikbusiness bleibt da dieser Charme, diese Nonchalance. Und es ist kein Wunder, dass es dafür nur französische Begriffe gibt, denn das gibt es so auch nur in der Popmusik aus Frankreich.
Tourdaten
Zur Zeit sind Françoiz Breut und Fredda gemeinsam auf Tournee. Folgende Termine stehen noch an:
03.12. Berlin (DE) Crystal
04.12. Münster (DE) Gleis 22
05.12. München (DE) Feierwerk
06.12. Schaffhausen (CH) Kammgarn
07.12. Duisburg (DE) Grammatikoff
08.12. Saarbrücken (DE) Sparte 4
Anschließend legen Oliver Fröschke und Rolf Witteler als Le Pop-DJs französische Musik auf.
An mangelnden Sprachkenntnissen auf deutscher Seite kann das nicht gelegen haben, glaubt Oliver Fröschke.
"Ich glaube, dass das Pop-Verständnis universell und sprachübergreifend sein kann, da muss man nicht unbedingt jedes Wort verstehen."
Der Kölner hat schon immer viel Zeit in Frankreich verbracht, und dort gerne auch in Plattenläden gestöbert. Um die Jahrtausendwende ist er dabei auf die Vertreter der Nouvelle Scène Francaise gestoßen – einer jungen Generation von Musikern, die sich daran machten, das Chanson in die musikalische Gegenwart zu überführen. Wie etwa Dominique A, der in seinem Hit "Le Courage Des Oiseaux" das Chanson mit elektronischen Klängen zusammenbrachte.
Und Künstler wie Matthieu Boogaerts, Keren Ann oder Benjamin Biolay, der inzwischen längst über Frankreich hinaus gehenden Starruhm besitzt.
Im Herbst 2002 hat Oliver Fröschke, der schon als DJ französische Musik aufgelegt hat, mit seinem Freund und DJ-Kollegen Rolf Witteler diese Musik auf einem Sampler versammelt – und damit den Deutschen den Kopf verdreht. "Le Pop" nannten sie ihre Sammlung so schlicht wie treffend, und es schien, als hätten alle auf diese Popmusik gewartet. Auf ihre elegante, leidenschaftliche und zugleich verspielte Weise schien sie so viele Klischees zu erfüllen, die wir Deutschen von Frankreich haben – und dabei klang sie gar nicht nach einem Klischee.
Oliver Fröschke: "Klischees müssen ja nicht immer was Schlechtes oder Negatives sein. Etwas Charmantes haftet der Musik an. Ich glaube, es gibt eine große Melodiösität in Frankreich, und natürlich gibt es schon ein sehr umfangreiches Chanson-Erbe und auch popmusikalisches Erbe, auf das dort zurückgegriffen werden kann, und aus so was entsteht natürlich auch immer ein bisschen was."
Natürlich kennt französische Popmusik sehr unterschiedliche Stile, das Nouvelle Chanson und die Musik, auf die sich die Le Pop-Macher konzentrierten, war aber auch darum etwas Besonderes, weil ihre Vertreter meist keine Bands waren, sondern Autorenmusiker, um mal einen unbelasteten Begriff zu wählen. Die aber keine kargen Balladen spielten, sondern echten Pop.
Oliver Fröschke: "Zum anderen ist das Spannende in Frankreich oft, dass natürlich es schon sehr viele internationale Einflüsse gibt, aus natürlich angloamerikanischer Musik, gleichzeitig aber auch aus Weltmusikzusammenhängen oder brasilianischer Musik oder ähnlichem, das alles durch den französischen Filter gebrochen eine eigene Stimmung, Atmosphäre oder auch eine ganz eigene musikalische Klangfarbe oft gibt, die halt auch dieses Genre Chanson, Neo-Chanson, so lebendig hält."
Auch auf dem neuen Sampler "Le Pop 7" ist das musikalische Spektrum groß.
Da findet sich bei Fredda ein entspannter Bass mit Akkordeon im Hintergrund, mit dem man auch Montmartre-Touristen begeistern könnte. Jüngere Musiker wie Lescop oder Liza Manili orientieren sich, wie die Kollegen ihrer Generation auch in anderen Ländern, wieder stark an der angloamerikanischen Musik der 80er-Jahre.
Die Musik, die Fröschke und Witteler zehn Jahre nach der ersten Ausgabe ihrer "Le Pop"-Reihe zusammengestellt haben, kommt wiederum aus Frankreich. Ob man sie aber als französische Musik bezeichnen kann? Europäische Musik würde es vielleicht besser treffen.
Doch trotz fortschreitender Globalisierung auch im Musikbusiness bleibt da dieser Charme, diese Nonchalance. Und es ist kein Wunder, dass es dafür nur französische Begriffe gibt, denn das gibt es so auch nur in der Popmusik aus Frankreich.
Tourdaten
Zur Zeit sind Françoiz Breut und Fredda gemeinsam auf Tournee. Folgende Termine stehen noch an:
03.12. Berlin (DE) Crystal
04.12. Münster (DE) Gleis 22
05.12. München (DE) Feierwerk
06.12. Schaffhausen (CH) Kammgarn
07.12. Duisburg (DE) Grammatikoff
08.12. Saarbrücken (DE) Sparte 4
Anschließend legen Oliver Fröschke und Rolf Witteler als Le Pop-DJs französische Musik auf.