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Porträt des Stuttgarter Comedians
Özcan Cosar - zwischen Maul- und Dönertasche

Früher deutscher Meister im Breakdance, heute Meister der Situationskomik und Selbstironie: Özcan Cosar gelingt es, die Klischeekiste "Deutsch-Türke" sowohl als Mitglied der Rebell Comedy als auch in seinem mittlerweile dritten Soloprogramm ordentlich durcheinander zu wirbeln - und das ebenso authentisch wie humorvoll.

Von Achim Hahn | 01.11.2017
    Der Stuttgarter Comedian Özcan Cosar sitzt alleine in einem Konzertsaal mit schwarzen Klappstühlen.
    Der Stuttgarter Comedian Özcan Cosar. (Gianni Dallios)
    Bei der jungen Generation mit türkischen Wurzel liegt der Stuttgarter Comedian Özcan Cosar nicht erst seit der Fernsehpräsenz der 'Rebell Comedy' voll im Trend. Denn er weiß, was es heißt, als Türke in Deutschland groß zu werden und zu leben.
    Mit viel Selbstironie, Situationskomik und vollem Körpereinsatz erzählte er in bisher zwei Soloprogrammen von seinen Erfahrungen mit türkischen Dämonen und schwäbischer Kehrwochenmentalität. Dabei lässt Özcan Cosar sein Publikum sehr authentisch teilhaben an seiner Wandlung vom Türken zum 'Papier-Deutschen'. Ohne Häme bringt er die Vorurteile, Klischees und Stereotypen, die gemeinhin unsere Köpfe besetzen, auf den Punkt. Politisch wird er dabei eher selten. Er setzt auf die Integrationkraft des Lachens.
    Özcan Cosar schielt auf ein vor ihm stehendes Mikrofon, dabei ballt er seine Hände zu Fäusten.
    Voll integriert in die deutsche Comedy-Landschaft: Özcan Cosar. (Michael Muster)
    2014 wurde der ehemalige deutsche Meister im Breakdance dafür vom Publikum mit dem renommierten Prix Pantheon belohnt. Im September hat sein drittes Soloprogramm Premiere: „Old school - Die Zukunft kann warten“. Eine Zeitreise in seine Kindheitsträume und Hommage an die Gegenwart.
    Özcan Cosar auf der Bühne.