Donnerstag, 16. Mai 2024

Archiv


Portrait Lars Frers

Hallo, ich bin Lars Frers, ich habe mein Diplom über den Marlene-Dietrich-Platz gemacht.

23.08.2003
    Der Mann kommt unverkennbar aus dem hohen Norden der Republik: Lars Frers ist ein blonder Hüne von der Waterkant - dem es allerdings die Hauptstadt angetan hatte, bevor er jetzt nach Darmstadt kam: Sein Diplom als Soziologe erwarb er mit einer Studie über den Marlene-Dietrich-Platz mitten im neu erbauten Viertel am Potsdamer Platz in Berlin:

    Der war für mich überraschend. Es ist zwar gesagt worden, das das Ganze nicht funktionieren kann, dass das Ganze neu und steril ist, aber wenn man sich den genau anschaut, ist das doch ambivalent. Zum einen versuchen sich die Leute, dort aufzuhalten, das gelingt ihnen aber oft nicht so richtig, weil die Strukturen fehlen, Bänke fehlen und ähnliche Sachen.

    Plätze und andere öffentliche Orte haben es Lars Frers angetan. Deshalb will er jetzt im Graduiertenkolleg zu Bahnhöfen promovieren - und, wie es sich schließlich für einen Menschen von der Küste gehört- will er auch die Bewegungen von Menschen in Häfen beobachten.

    Als häuslichen Hafen für Darmstadt hat der Stadtsoziologe zunächst einen dörflichen Vorort gewählt- zusammen mit drei anderen Kollegiaten, zwei Männern und einer Frau. Die Vierer-WG empfinden alle als Glücksfall:

    Ja auf jeden Fall! Zum einen gibt es keine Verständigungsprobleme mit dem, was man macht. Man hat nicht noch mehr Begründungszwänge und zum anderen funktioniert das auch auf persönlicher Ebene auch ganz gut, unkompliziert.

    Die Wohngemeinschaft habe ihm den Wechsel von der Spree an den Rand des Odenwaldes sehr erleichtert, versichert Lars Frers. Er teile mit den anderen eben auch so manche Rituale, an die man in der großstädtischen Studentenszene gewöhnt war:

    Das Filmegucken zum Beispiel. Dass wir entweder ins Kino gehen oder eine DVD angucken. Oder so lange das Wetter gut ist, das Sitzen auf unserem großen Balkon und das Plaudern.