Rolf Bolwin: Erstmal ist es nicht richtig, dass ich gesagt habe, sie sollen den Fragebogen nicht ausfüllen, sondern ich habe gesagt, sie müssen den Fragebogen und brauchen ihn auch nicht auszufüllen, denn wir haben schon vor einigen Monaten der Enquetekommission angeboten, dass wir aus Sicht der Theater und Orchester zu all den Fragen, die die Enquetekommission im Zusammenhang mit Theatern und Orchestern umtreibt, eine ausführliche Expertise verfassen werden, wo wir all das zusammenfassen werden, was die Theater und Orchester eben in diesem Themenbereich umtreibt, wo ihnen der Schuh drückt, rechtlich gesehen, tarifvertraglich und in welchen Bereichen auch immer. Es macht meiner Ansicht nach wenig Sinn, dass jetzt 150 Theater einen 24-seitigen Fragebogen ausfüllen, obwohl die von ihnen unterhaltene Geschäftsstelle des Bühnenvereins in Köln bereits angekündigt hat, dass sie diese Themen alle aufgreifen wird. Deswegen habe ich gesagt, sie müssen das nicht machen, wenn sie ihn aber schon ausgefüllt haben, dann können sie ihn uns schicken, dann werden wir uns den noch einmal ansehen und schauen, ob da noch was drin ist, was für uns neu ist, was wir aber nicht glauben.
Lückert: Was befürchten Sie von einer Studie, die Peter Raue anfertigen könnte? Schließlich hat er sich ja auch beim Weimarer Modell ein paar Lorbeeren durch Neustrukturierungen verdient.
Bolwin: Das Weimarer Modell ist ein Gehaltsverzichtsmodell und Tarifverträge dieser Art sind in zahlreicher Weise vom Bühnenverein für viele andere Theater abgeschlossen worden. Es gibt sogar Tarifverträge die weit über das, was in Weimar geschehen ist, hinausgehen. Insoweit ist es überhaupt nichts Besonderes, was da geschehen ist, es wird immer nur so dargestellt von ihm. Ich befürchte von seinem Gutachten überhaupt nichts. Ich bin nur der Auffassung, dass die Theater was anderes zu tun haben, als einen 24-seitigen Fragebogen auszufüllen und im Übrigen habe ich mir den Fragebogen natürlich angesehen, die Theater haben ihn mir ja geschickt. Ich bin der Auffassung, dass dieser Fragebogen ungeeignet ist, die komplizierten Sachverhalte, um die es geht, darzustellen. So haben sich auch alle Theater uns gegenüber geäußert als sie den Fragebogen bekommen haben und dann hier angerufen haben.
Lückert: Wie gehen Sie dann vor, wenn Sie selbst eine Studie in Arbeit haben? Wie beschaffen Sie sich die notwendigen Daten, um überhaupt einen Überblick über die Lage zu bekommen?
Bolwin: Es geht in dem Fragebogen überhaupt nicht um Daten, es geht um Bewertungen, um notenmäßige Bewertungen. Zum Beispiel die Frage: Muss sich am Urheberrecht etwas ändern, wenn Sie dafür sind geben Sie die Note Eins, wenn Sie dagegen sind geben Sie die Note Sechs. Das meine ich mit der These, dieser Fragebogen ist ungeeignet. Wir befinden uns in einem ständigen Meinungsaustausch mit den Theatern und Orchestern der Bundesrepublik Deutschland und wir wissen aus dieser Arbeit sehr genau, wo den Theatern der Schuh drückt, wo den Orchestern der Schuh drückt und was wir für sie tun können. Was mich ein wenig ärgert ist, dass dem Deutschen Bundestag zahlreiche Gesetzesvorschläge der Theater und Orchester seit Jahren bekannt sind und niemand sich darum kümmert, sondern jetzt ein Gutachten in Auftrag gegeben wird, auch für Steuergeld, um diese Fragen, die alle aufgearbeitet dem Deutschen Bundestag und den politischen Parteien vorliegen, um diese Fragen erneut aufarbeiten zu lassen.
Lückert: Das heißt noch mal genau: Wie unterscheidet sich Ihre Studie von der Studie Peter Raues?
Bolwin: Die Studie unterscheidet sich von der Peter Raues dadurch, dass sie in ständigem Kontakt mit den Theatern und Orchestern zustande kommt und die Meinungen und Ansichten und Vorstellungen der Theater und Orchester über die rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen zusammenfasst.
Lückert: Der Vorwurf der Urheberrechtsverletzung durch einen solchen Fragebogen scheint mir allerdings etwas vorgeschoben. Vorsätzliche Geschäftsschädigung ist da schon interessanter. Wie kann denn ein Fragebogen geschäftsschädigend wirken, Herr Bolwin?
Bolwin: Ich verstehe diese Rechtsauffassungen von Herrn Raue nicht, die müsste er mir erläutern. Urheberrechtlich kann man nur sagen, er hat einen Fragebogen unaufgefordert an die Theater und Orchester geschickt. Geschäftsschädigung, weiß ich gar nicht, was der damit meint. Eine solche Geschäftsschädigung könnte nur dann stattfinden, wenn wir, die Theater und Orchester auffordern würden, keinerlei Verträge mehr mit der Anwaltskanzlei von Herrn Raue abzuschließen und das werden wir selbstverständlich nicht tun, weil wir wissen, dass mancher Intendant von Herrn Raue beraten wird und wenn ich es sagen darf, auch häufig sehr gut beraten wird.
Lückert: Der Bundestag hatte aber doch diese Studie in Auftrag gegeben. Können sich denn die Theater wirklich weigern?
Bolwin: Die Theater weigern sich ja gar nicht, die Theater haben nur gesagt, die Geschäftsstelle des Bühnenvereins ist die Institution, die wir für diese Dinge unterhalten ...
Lückert: Ja klar, aber Sie werden doch die Daten nicht weiterleiten an Herrn Raue, oder?
Bolwin: Welche Daten? Der kann gerne unser Papier haben, selbstverständlich.
Lückert: Ich meine aber die Fragebögen, die werden Sie dann nicht hinterher an Herrn Raue weitergeben?
Bolwin: Welche Fragebögen?
Lückert: Die Sie bekommen von den Theatern.
Bolwin: Es ist hier im Augenblick ein einziger Fragebogen eingegangen, aber selbstverständlich können wir ihm die Fragebögen auch zur Verfügung stellen. Darum geht es ja gar nicht, es geht ja nur um die Tatsache, dass wir gesagt haben, wir sind beauftragt und von den Theatern und Orchestern gebeten, diese Dinge im Detail darzulegen und das werden wir tun und deswegen ist es überflüssig, dass ein Fragebogen beantwortet wird. Um nichts anderes geht es.
Lückert: Was befürchten Sie von einer Studie, die Peter Raue anfertigen könnte? Schließlich hat er sich ja auch beim Weimarer Modell ein paar Lorbeeren durch Neustrukturierungen verdient.
Bolwin: Das Weimarer Modell ist ein Gehaltsverzichtsmodell und Tarifverträge dieser Art sind in zahlreicher Weise vom Bühnenverein für viele andere Theater abgeschlossen worden. Es gibt sogar Tarifverträge die weit über das, was in Weimar geschehen ist, hinausgehen. Insoweit ist es überhaupt nichts Besonderes, was da geschehen ist, es wird immer nur so dargestellt von ihm. Ich befürchte von seinem Gutachten überhaupt nichts. Ich bin nur der Auffassung, dass die Theater was anderes zu tun haben, als einen 24-seitigen Fragebogen auszufüllen und im Übrigen habe ich mir den Fragebogen natürlich angesehen, die Theater haben ihn mir ja geschickt. Ich bin der Auffassung, dass dieser Fragebogen ungeeignet ist, die komplizierten Sachverhalte, um die es geht, darzustellen. So haben sich auch alle Theater uns gegenüber geäußert als sie den Fragebogen bekommen haben und dann hier angerufen haben.
Lückert: Wie gehen Sie dann vor, wenn Sie selbst eine Studie in Arbeit haben? Wie beschaffen Sie sich die notwendigen Daten, um überhaupt einen Überblick über die Lage zu bekommen?
Bolwin: Es geht in dem Fragebogen überhaupt nicht um Daten, es geht um Bewertungen, um notenmäßige Bewertungen. Zum Beispiel die Frage: Muss sich am Urheberrecht etwas ändern, wenn Sie dafür sind geben Sie die Note Eins, wenn Sie dagegen sind geben Sie die Note Sechs. Das meine ich mit der These, dieser Fragebogen ist ungeeignet. Wir befinden uns in einem ständigen Meinungsaustausch mit den Theatern und Orchestern der Bundesrepublik Deutschland und wir wissen aus dieser Arbeit sehr genau, wo den Theatern der Schuh drückt, wo den Orchestern der Schuh drückt und was wir für sie tun können. Was mich ein wenig ärgert ist, dass dem Deutschen Bundestag zahlreiche Gesetzesvorschläge der Theater und Orchester seit Jahren bekannt sind und niemand sich darum kümmert, sondern jetzt ein Gutachten in Auftrag gegeben wird, auch für Steuergeld, um diese Fragen, die alle aufgearbeitet dem Deutschen Bundestag und den politischen Parteien vorliegen, um diese Fragen erneut aufarbeiten zu lassen.
Lückert: Das heißt noch mal genau: Wie unterscheidet sich Ihre Studie von der Studie Peter Raues?
Bolwin: Die Studie unterscheidet sich von der Peter Raues dadurch, dass sie in ständigem Kontakt mit den Theatern und Orchestern zustande kommt und die Meinungen und Ansichten und Vorstellungen der Theater und Orchester über die rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen zusammenfasst.
Lückert: Der Vorwurf der Urheberrechtsverletzung durch einen solchen Fragebogen scheint mir allerdings etwas vorgeschoben. Vorsätzliche Geschäftsschädigung ist da schon interessanter. Wie kann denn ein Fragebogen geschäftsschädigend wirken, Herr Bolwin?
Bolwin: Ich verstehe diese Rechtsauffassungen von Herrn Raue nicht, die müsste er mir erläutern. Urheberrechtlich kann man nur sagen, er hat einen Fragebogen unaufgefordert an die Theater und Orchester geschickt. Geschäftsschädigung, weiß ich gar nicht, was der damit meint. Eine solche Geschäftsschädigung könnte nur dann stattfinden, wenn wir, die Theater und Orchester auffordern würden, keinerlei Verträge mehr mit der Anwaltskanzlei von Herrn Raue abzuschließen und das werden wir selbstverständlich nicht tun, weil wir wissen, dass mancher Intendant von Herrn Raue beraten wird und wenn ich es sagen darf, auch häufig sehr gut beraten wird.
Lückert: Der Bundestag hatte aber doch diese Studie in Auftrag gegeben. Können sich denn die Theater wirklich weigern?
Bolwin: Die Theater weigern sich ja gar nicht, die Theater haben nur gesagt, die Geschäftsstelle des Bühnenvereins ist die Institution, die wir für diese Dinge unterhalten ...
Lückert: Ja klar, aber Sie werden doch die Daten nicht weiterleiten an Herrn Raue, oder?
Bolwin: Welche Daten? Der kann gerne unser Papier haben, selbstverständlich.
Lückert: Ich meine aber die Fragebögen, die werden Sie dann nicht hinterher an Herrn Raue weitergeben?
Bolwin: Welche Fragebögen?
Lückert: Die Sie bekommen von den Theatern.
Bolwin: Es ist hier im Augenblick ein einziger Fragebogen eingegangen, aber selbstverständlich können wir ihm die Fragebögen auch zur Verfügung stellen. Darum geht es ja gar nicht, es geht ja nur um die Tatsache, dass wir gesagt haben, wir sind beauftragt und von den Theatern und Orchestern gebeten, diese Dinge im Detail darzulegen und das werden wir tun und deswegen ist es überflüssig, dass ein Fragebogen beantwortet wird. Um nichts anderes geht es.