Vor ein paar Jahren entdeckten chinesische Paläontologen bei Ausgrabungen in der Inneren Mongolei einen frühen Vertreter der Laubheuschrecken. Das versteinerte Tier bekam den Namen Archaeboilus musicus. Den Speziesnamen "musicus" bekam es, weil es die typischen körperlichen Merkmale deutlich zeigte, die heutige Grillen zum Zirpen benutzen. Aber bislang blieb es bei der Vermutung. Den Beweis, dass diese Laubheuschrecke tatsächlich derartige Töne erzeugen konnte, erbrachte nun Biologe Daniel Robert von der University of Bristol.
"Weil das Fossil derart gut erhalten ist, können wir zum ersten Mal mit Sicherheit sagen, dass es vor 165 Millionen Jahren ein Insekt gab, das einen reinen Ton gesungen hat."
Zwar ist diese Laubheuschrecke keine Urform heute lebender Insekten, jedoch kann sie als wichtiger Vorfahr einiger heutiger Arten angesehen werden. Aber Daniel Robert ging es bei seiner Studie auch nicht um eine stammesgeschichtliche Fragestellung, sondern er verfolgte ein ganz anderes Ziel. Ist es möglich nachzuprüfen, ob diese versteinerte Laubheuschrecke ähnlich wie heutige Vertreter einst zirpen konnte? Die Antwort ist eindeutig: Ja.
"Der erste Beweis ist, dass die beiden Flügel symmetrisch sind. Das bedeutet, dass diese Tiere die Flügel parallel entlang des Körpers gerieben haben. Dort, und das ist Beweis Nummer zwei, befindet sich je eine Reihe von winzigen Zähnchen, über die die Flügel reiben konnten. Das kennen wir von heutigen Laubheuschrecken, die das zum Musizieren benutzen. Es gibt keine uns bekannte andere Funktion für diese Zähnchen."
Von den 111 Zähnen fehlten gerade einmal drei, so Daniel Robert. Das Fossil ist so gut erhalten, dass die Forscher die mechanischen Schwingungen exakt messen konnten, die die Flügel erzeugt haben. Da die Abstände zwischen den einzelnen Zähnchen zunehmen, können Töne in einer Arteigenen Frequenz erzeugt werden. Vergleiche bei heute lebenden Grillen zeigten, dass der Aufbau ähnlich ist.
"Wir können einfach diese einzelnen Geräusche nachbilden und praktisch eine Art Lied synthetisieren, das – und hier können wir leider nur spekulieren –vermutlich ein Balzgesang war, der vor rund 165 Millionen Jahren zu hören war. Weil das Fossil so gut erhalten ist, können wir das alles Stück für Stück, Puls um Puls, rekonstruieren, was sich ungefähr so angehört hat: Prrrrr, prrrr, prrrrr."
Der synthetisierte Ton, das Millionen Jahre alte Grillenzirpen, klingt in der Rekonstruktion so:
"Demnach haben Grillenmännchen schon in ihrer Frühzeit um die Gunst der Weibchen um die Wette gezirpt. Damit haben auch schon Dinosaurier in lauen Sommernächten Laubheuschrecken singen hören. Ob sich wohl mit diesem alten Gesang auch noch heutige Laubheuschreckenweibchen betören lassen? Daniel Robert ist sich nicht sicher."
"Es könnte möglich sein, weil sich die Struktur des Gesangs nicht groß von denen heute lebender Heuschrecken unterscheidet. Wir müssten schauen, welche heutigen Tiere mit 6,4 Kilohertz zirpen und dann müssten wir es einfach ausprobieren. Vielleicht lassen sich ja tatsächlich einige Weibchen von diesem uraltem Lied beeindrucken."
"Weil das Fossil derart gut erhalten ist, können wir zum ersten Mal mit Sicherheit sagen, dass es vor 165 Millionen Jahren ein Insekt gab, das einen reinen Ton gesungen hat."
Zwar ist diese Laubheuschrecke keine Urform heute lebender Insekten, jedoch kann sie als wichtiger Vorfahr einiger heutiger Arten angesehen werden. Aber Daniel Robert ging es bei seiner Studie auch nicht um eine stammesgeschichtliche Fragestellung, sondern er verfolgte ein ganz anderes Ziel. Ist es möglich nachzuprüfen, ob diese versteinerte Laubheuschrecke ähnlich wie heutige Vertreter einst zirpen konnte? Die Antwort ist eindeutig: Ja.
"Der erste Beweis ist, dass die beiden Flügel symmetrisch sind. Das bedeutet, dass diese Tiere die Flügel parallel entlang des Körpers gerieben haben. Dort, und das ist Beweis Nummer zwei, befindet sich je eine Reihe von winzigen Zähnchen, über die die Flügel reiben konnten. Das kennen wir von heutigen Laubheuschrecken, die das zum Musizieren benutzen. Es gibt keine uns bekannte andere Funktion für diese Zähnchen."
Von den 111 Zähnen fehlten gerade einmal drei, so Daniel Robert. Das Fossil ist so gut erhalten, dass die Forscher die mechanischen Schwingungen exakt messen konnten, die die Flügel erzeugt haben. Da die Abstände zwischen den einzelnen Zähnchen zunehmen, können Töne in einer Arteigenen Frequenz erzeugt werden. Vergleiche bei heute lebenden Grillen zeigten, dass der Aufbau ähnlich ist.
"Wir können einfach diese einzelnen Geräusche nachbilden und praktisch eine Art Lied synthetisieren, das – und hier können wir leider nur spekulieren –vermutlich ein Balzgesang war, der vor rund 165 Millionen Jahren zu hören war. Weil das Fossil so gut erhalten ist, können wir das alles Stück für Stück, Puls um Puls, rekonstruieren, was sich ungefähr so angehört hat: Prrrrr, prrrr, prrrrr."
Der synthetisierte Ton, das Millionen Jahre alte Grillenzirpen, klingt in der Rekonstruktion so:
"Demnach haben Grillenmännchen schon in ihrer Frühzeit um die Gunst der Weibchen um die Wette gezirpt. Damit haben auch schon Dinosaurier in lauen Sommernächten Laubheuschrecken singen hören. Ob sich wohl mit diesem alten Gesang auch noch heutige Laubheuschreckenweibchen betören lassen? Daniel Robert ist sich nicht sicher."
"Es könnte möglich sein, weil sich die Struktur des Gesangs nicht groß von denen heute lebender Heuschrecken unterscheidet. Wir müssten schauen, welche heutigen Tiere mit 6,4 Kilohertz zirpen und dann müssten wir es einfach ausprobieren. Vielleicht lassen sich ja tatsächlich einige Weibchen von diesem uraltem Lied beeindrucken."