
Schaara sagte in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache, Investoren aus dem In- und Ausland seien in Syrien willkommen. Sie seien wichtig, um den Wiederaufbau des Landes voranzutreiben und wirtschaftlichen Aufschwung zu ermöglichen. Syrien solle zu einem Land der Arbeit und des Wohlstands werden. Zugleich bekräftigte er erneut den Willen zu nationaler Einheit. Syrien werde sich nicht länger zu einem Schauplatz äußerer Konflikte machen lassen.
USA wollen Beziehungen zu Syrien normalisieren
Schaara hatte sich vorher mit Trump während dessen Aufenthalt in Saudi-Arabien getroffen. Es war das erste Treffen der Präsidenten beider Staaten seit 25 Jahren. Kurz zuvor hatte Trump verkündet, alle Sanktionen gegen Syrien aufzuheben. Er sagte, er wolle der neuen Führung in Damaskus nach dem Sturz von Machthaber Assad einen Neustart ermöglichen.
Trump rief Scharaa bei dem Treffen nach eigenen Angaben dazu auf, das sogenannte Abraham-Abkommen zur Normalisierung der Beziehung zu Israel zu unterzeichnen. Zudem solle Syrien ein Wiedererstarken der Terrororganisation Islamischer Staat unterbinden sowie palästinensische Terroristen abschieben. Scharaa ist vor allem wegen seiner Vergangenheit als Dschihadist umstritten.
Freude in Syrien
Die Menschen in Syrien feierten auf den Straßen die angekündigte Aufhebung der US-Sanktionen. Die Entscheidung werde positive Auswirkungen für das ganze Land haben, sagte eine Frau in der Hauptstadt Damaskus. In der zweitgrößten Stadt Aleppo wurde mit Feuerwerkskörpern, Hupkonzerten und wehenden Fahnen gefeiert.
Die Hilfsorganisation Help sprach von einem Meilenstein, vor allem für die Zivilbevölkerung. Es habe einen Freudensturm in Syrien gegeben. Generalsekretär Klose-Zuber. der gerade im Land unterwegs ist, erklärte, nach mehr als 13 Jahren Bürgerkrieg und trotz des Machtwechsels vor knapp einem halben Jahr, seien nach wie vor rund 17 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Durch die Aufhebung der Sanktionen könnten endlich wieder Hilfsgelder leichter nach Syrien fließen und die Beschaffung von Hilfsgütern werde einfacher.
Ende Februar hatte bereits die EU ihre Strafmaßnahmen gegen das Land teilweise ausgesetzt. Die USA hatten als Voraussetzung für die Aufhebung der Sanktionen von den neuen syrischen Machthabern unter anderem den Schutz von Minderheiten gefordert.
Diese Nachricht wurde am 15.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.