
Bei den seit Tagen anhaltenden Ausschreitungen sind nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 22 Menschen getötet worden. Mehr als 100 weitere seien verletzt worden. Der UNO-Kommissar für Menschenrechte, Türk, zeigte sich angesichts des gewaltsamen Vorgehens der Einsatzkräfte schockiert und rief zur Mäßigung auf. Vor allem in der Hauptstadt Antananarivo kommt es seit Donnerstag immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und Sicherheitskräften. Aufgrund von Plünderungen in Banken und Geschäften haben die Behörden nächtliche Ausgangssperren in mehreren Städten verhängt.
Auslöser der Proteste waren die seit Jahren zunehmenden Ausfälle in der Strom- und Trinkwasserversorgung. Inzwischen richten sie sich auch gegen die weitverbreitete Korruption. Das vor der ostafrikanischen Küste liegende Madagaskar gehört zu den ärmstem Ländern der Welt. Fast 75 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.
Diese Nachricht wurde am 29.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.