
Der Gegner hingegen könne alle seine Waffen von Russland aus auf die Ukraine abfeuern. Dies sei sein größter Vorteil in ihrem Angriffskrieg gegen sein Land.
Die westlichen Staaten liefern ihre Waffen der Ukraine unter der Bedingung, dass damit nur russische Ziele innerhalb des ukrainischen Staatsgebiets attackiert werden. Dadurch soll verhindert werden, dass die Unterstützer-Länder in den Krieg hineingezogen werden.
Mangel an Luftabwehrsystemen
Selensky bemängelte zudem einen erheblichen Mangel an Material bei der ukrainischen Luftabwehr. Sein Land verfüge nur über ein Viertel der benötigten Luftabwehrsysteme. Dieser Mangel wirke sich auch negativ auf die Moral der Truppen aus.
Angesichts der Schäden am ukrainischen Stromnetz rief Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache die Bürger zum Stromsparen auf. Jetzt sei ein sehr rationeller, überlegter Stromverbrauch gefragt, sagte Selenskyj. Kommunen und Energieversorger sollten darüber informieren, warum zeitweise Stromsperren notwendig seien. Durch die intensivierten russischen Angriffe der vergangenen Tage sei der Ernergiesektor nicht mehr in der Lage, genügend Strom zu produzieren.
70 Kilometer lange neue Frontlinie
Auch in der Nacht setzten russische Bodentruppen ihre vor einer Woche begonnene Offensive im Grenzgebiet bei Charkiw fort, wie der ukrainische Oberbefehlshaber Syrskyj auf Telegram schrieb. Die russische Armee habe diese neue Front mittlerweile auf etwa 70 Kilometer verbreitert.
Sie können hier ein Interview mit Gustav Gressel, Senior Policy Fellow am European Council on Foreign Relations (ECFR) in Berlin, hören. Der Politikwissenschaftler ist spezialisiert auf sicherheitspolitische und militärstrategische Fragen mit Fokus auf Osteuropa und Russland.
Diese Nachricht wurde am 18.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.