Selenskyj sagte zur Begründung, dies könne dem russischen Militär nutzen. Auch zur Zahl der zivilen Opfer wurde nichts bekannt. Die russischen Verluste bezifferte Selenskyj auf 180.000 Tote und 500.000 Verletzte. Russland selbst macht keine Angaben zu militärischen Verlusten, die es als geheim betrachtet.
Ukraine-Krieg: keine nachprüfbaren Zahlen
Die Gegenoffensive der ukrainische Streitkräfte war im vergangenen Jahr deutlich hinter den Erwartungen vieler Beobachter zurückgeblieben. Neben der Ausstattung mit Waffen und Munition spielt zunehmend auch die Zahl der einsatzfähigen Soldaten eine wichtige Rolle.
Beide Kriegsparteien nutzen in Berichten zur militärischen Lage auch Zahlen zu angeblichen Verlusten des Gegners für propagandistische Zwecke. So sagte Russlands Verteidigungsminister Schoigu im Dezember, dass 383.000 ukrainische Soldaten seit Kriegsbeginn getötet oder verletzt worden seien.
Auf russischer Seite soll es nach Erkenntnissen der britische Regierung bislang mehr als 350.000 Tote und Verletzte geben. Der russischsprachige Dienst der BBC und das russische oppositionelle Exil-Medium Meduza wollen Namen von mehr als 45.000 russischen Soldaten identifiziert haben, die im Krieg ums Leben gekommen seien. BBC und Meduza berufen sich auf öffentlich zugänglichen Daten, die hauptsächlich in Nachrufen erfasst worden seien. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.
UNO zu zivilen Todesopfern
Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte sieht seine bisher bestätigten, offiziellen Zahlen als zu niedrig an: Mitte Januar gab es bekannt, dass es den Tod von 10.382 Menschen in der Ukraine offiziell bestätigen könne, die nicht dem Militär angehörten. Weitere rund 19.700 Zivilisten seien seit Beginn der russischen Invasion verletzt worden. Die tatsächlichen Zahlen seien aber sehr wahrscheinlich höher.
Diese Nachricht wurde am 25.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.