Westafrika
Präsidentschaftswahl in Côte d'Ivoire

In der Republik Côte d'Ivoire - auch bekannt als Elfenbeinküste - sind die Präsidentschaftswahlen zu Ende gegangen. Fast neun Millionen Menschen waren zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Ergebnisse werden in den kommenden Tagen erwartet. Als aussichtsreichster Bewerber galt der bisherige Amtsinhaber Ouattara.

    In einem Wahllokal in der Elfenbeinküste sortieren Wahlhelfer Unterlagen.
    In der Elfenbeinküste finden Präsidentschaftswahlen statt. (IMAGO / Matrix Images / IMAGO / Matrix Images / Joseph Zahui)
    Ouattaras erneute Kandidatur rief in den vergangenen Monaten Kritik hervor. Der 83-Jährige steht bereits seit 2011 an der Spitze des westafrikanischen Landes. Im Falle eines Sieges wäre es seine vierte Amtszeit. Oppositionelle werfen ihm vor, politische Gegner zu unterdrücken und ein Klima der Angst zu verbreiten. Wichtige Herausforderer waren von der Kandidatur ausgeschlossen worden, darunter sein Vorgänger Laurent Gbagbo und der ehemalige Chef der Schweizer Bank Credit Suisse, Tidjane Thiam. Neben Ouattara gab es schließlich vier weitere Bewerber.

    Lage ist angespannt

    Der Ausschluss der Kandidaten hatte in den vergangenen Wochen zu Protesten geführt. Sicherheitskräfte gingen gegen die Demonstrierenden vor; dabei kamen vier Menschen ums Leben, Hunderte wurden festgenommen. Die Regierung schränkte Versammlungen daraufhin ein und setzte landesweit mehr als 40.000 Sicherheitskräfte ein.
    Die Verfassung der Republik Côte d'Ivoir sah ursprünglich für den Präsidenten nur zwei Amtszeiten nacheinander vor. Ouattara hatte dies jedoch mit Hilfe einer Verfassungsänderung ausgehebelt. Er begründete die Entscheidung mit der instabilen Sicherheits- und Wirtschaftslage.
    Jugendarbeitslosigkeit, steigende Lebenshaltungskosten und ein tiefes Misstrauen gegenüber politischen Institutionen prägen die Stimmung im Land. Zwar warb Ouattara im Wahlkampf mit wirtschaftlichen Erfolgen, doch für viele junge Menschen bleiben Wohlstand und politische Teilhabe unerreichbar. Zweifel an der Fairness der Wahl könnten das Vertrauen in die Institutionen weiter schwächen, warnt der ivorische Politikwissenschaftler Zana Ousmane.
    Diese Nachricht wurde am 25.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.